Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 171 mächtige Erzanbrüche dar. Eine Erzaufbereitung in Radnig
selbst war wegen des Wassermangels der dortigen Gegend nicht durchführbar.
1785 wurde der Erzherzog-Franz-Erbstollen gebaut und 1789 der
Kaiser-Leopold-Zubaustollen. Marcher riet zu einem eingeschränkten
Betrieb und zur Verführung der lagernden 600 Zentner Bleierze zur alten
Schmelzhütte. Zu diesem Zwecke solle der alte Flammofen wieder brauchbar
gemacht, oder aber es solle der Bergbau einem Privaten unter der Bedingung
übel1lassen werden, daß er die Taggebäude instand hatte und nach fünf
Jahren den Bau gegen Schätzung übernehme. Tatsäch1ich bewarb sich 1794
der Gewerke Johann Ebner aus Bleiberg Ulffi die Überlassung des von dem
Ärar aufgelassenen Bleibergbaues Radnig und bekam ihn um den Zins von 3
fl jährlich für das Berghaus und 25 fl Zins für die Manipulationsgebäude.32)
1819 bewarben sich die Gewerken Christof und Georg Mößlach
er um das Grubenlehen St. Georgstollen im Radniger Gemeindeberg und die
Fronverzeichnisse, die bis 1833 zu verfolgen sind, zeigen, daß die beiden
jährlich 3 bis 39 Zentner Blei an Fron ablieferten. Die letzte Eintragung
war 1853. Dann scheint der Betrieb eingestellt worden zu sein. Die
Schurfrechte befanden sich später im Besitze der Frau Josefine Eder und
Kompagnie in Hermagor. Die Grubenrechte in Prennach wurden 1869
aufgelassen.33) 1875 berichtete Franz Seeland auch über den
Bergbau VellachRadnig.34) Der dortige Bergbau umfaßt 24
Freischürfe am südlichen Abhang des Golz, Egelnocks (Spitzegels)
und der Graslitzen. Mitten im Schurfterrain am befindet sich nördlich
von Radnig der Schmalinerbau, welcher ärarisch war, und zur Zeit
der französischen Invasion verlassen wurde. Am Abhang des Egelnocks sind
mehrere alte Stollen und Gänge sowie Pingen, wo Erze abgebaut wurden. In
Vellach ist eine alte Schmelzhütte und Aufbereitungsstätte. Das ganze
Gebiet bildet die Fortsetzung des Bleiberger Erzberges und des Tschökelnocks
und kann als hoffnungsvoll bezeichnet werden. 1893 wurde der Radniger Bleibergbau vermessen und dabei
festgestellt, daß auf der Sohle des Gesenkes derber Bleiglanz und Blende
15 cm ,mächtig und in einer Streichungslänge von 7 m anstehen. Canava1.
weist noch in seinem Aufsatz35) auf zwei Stollen am sogenannten
Stubenboden, etwa 700 m südlich des Bergbaues Radnig hin, die ein
gewisser Graf Puppi in den Sechzigerjahren beschürft haben soll.
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