Wießner H. / II Textauszug |
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Seite 170 einige Bleierze bei sich führe und daß 2. bei Ausrichtung
dieses Ganges untere Kreuz- und Querklüfte aufgeschürft und ihre
Beschaffenheit auf ihr Streichen und Fallen bestimmt angegeben wurden. Von
allen diesen Klüften seien nur zwei edel, die übrigen aber taub und ohne
alle Erzspuren gefunden worden. Es lasse sich nicht ohne Grund folgern, daß
diese am Tag taub erschrottenen Querklüfte in mehrerer Teufe ebenso
beschaffen bleiben werden, indem die allgemeine Erfahrung hierlands lehre,
worin der Bergbau in Deutschund Windisch-Bleiberg, zu Ebriach und
Schwarzenbach zum Beweise diene, daß edle Klüfte ihre Bleierze größtentei:l8
bi~ zum Tag ausführen und, wo am Tag keine Spuren, vorhanden sind, eine
Veredelung in der Tiefe schwerlich zu erwarten ist. Diese Folgerungen würden
auch in Radnig bestätigt, indem mit dem westlichen
Erzherzog-Franz-Stollen mehrere derlei Klüfte bereits überfahren und so
wie jene am Tag taub gefunden wurden. Nach Gundersdorfs Meinung waren aber
außer den zwei bekannten edlen Erzgängen keine weiteren abbauwürdigen
vorhanden und ein weiteres Auslängen des Ganges vergebliches Bemühen.
Die alten Tagschürfe hätten sich am Tage am mächtigsten angelassen und
wurden bis in ihre Sohle verhaut. Durch den Erzherzog-Franz-Erbstollen
wurden diese Tagbaue unterbaut und erschrotten, aber nicht mehr von
solcher Mächtigkeit angetroffen. Doch wurde eine zweite Erzfläche
angefahren, die sich aber ausgeschnitten habe. Dabei waren häufige Wässer
zugesessen und hatten die Förderung erschwert. Daher wurde nun der
Leopold-Zubaustollen angelegt, wobei man nur zwei Schuh mächtige Pochgänge
antraf. Eine fernere Untersuchung der zwei Erzgänge sei seiner Meinung
nach unnotwendig und rentiere nicht die aufgewandten Kosten. Überhaupt
sei in dem ganzen in Frage kommenden Gebirgsrevier ein vorteilhafter Bau
nicht mehr zu er warten und die zwei wirklich vorhandenen Erzflächen
gegen Tag zu, wo sie sich am bauwürdigsten gezeigt haben, bereits
ausgehaut. Nach seinem Ermessen wäre der ganze Bergbau daselbst
einzustellen. Das vorhandene Hauwerk wäre aufzubereiten und der Kern und
Schlich nach Bleiberg zu verführen, weil sich die Errichtung eines
Flammofens nicht rentiere.
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