Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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gleichmäßig harter Stein, so daß man Pulver brauchen muß. Erz ist darin dermalen keines zu erobern. 1712 verlegte man sich bei dem Bergbau mehr auf Eisen, wie aus ein~ Bericht hervorgeht.28) Das Blähhaus stand in Jadersdorf.

In der Folgezeit dürfte der Bergbau auf Blei in der Radniger Gegend geruht haben, da keine Nachrichten darüber vorliegen. Erst 1775 scheint das Ärar auch in Prennach gearbeitet zu haben, und zwar auf Blei und Galmei.29) Wir hören von einer "Bärengrube im ebenen Weg" und einer "Grube Wasserleiten", beide zur Zeit unbearbeitet. 1787 bewarb sich M. Kury aus Obervellach bei Hermagor um die verlassene Bleigrube "Schneggergrübl" am Obervellacher Berg im Prennach, 1791 J. Michor und Kompagnon, ab 1791 Spitaler.

Auch im nahen Radnig rief das Ärar den Bleibergbau wieder ins Leben und aus 1787 liegt ein Quartalsbericht vor. In der Hauptgrube, deren Namen nicht genannt wird, sei der Gang vier Schuh mächtig und bestehe aus grauem Kalkgestein, Spat, Zinkerz und Stinkstein. Der Erzvorrat betrage 2180 Pfund schmelzbaren Reinkern, 2180 Pfund Reinstuffen, 5700 Pfund unreinen Stuffen und Kern, 7380 Pfund Mittelerz und 62.960 Pfund Pochgänge.

1789 wurde endlich ein Berghaus für eine Belegschaft von 40 bis 60 Mann errichtet und am Fuße des Radniger Berges eine Erzmühle mit zwei Stoßherden, auch die dortige Schmelzhütte wurde vergrößert. Sie befand sich am rechten Ufer des Vellacher Baches unweit des heutigen Elektrizitätswerkes der Stadt Hermagor.

Aus dem Jahre 179230) liegt wieder ein eingehender Bericht über den Radniger Bergbau vor. Darin heißt es: "Der Erzherzog Franz oder Obere Stollen ist nur 17 Klafter eingetrieben, daher hat der Gang, der nach dem Zug des Gebirges streicht, nur wenig Gebirge über sich." Dort ist auch kein vielversprechender Erzverhau zu erhoffen. Daher wurde ein Schacht an der Stollensohle in dem Querscharungsgang angesetzt, aber wegen Wettermangels und k00.t barer Förderung eingestellt. Wir hören ferner von einem Kaiser Leopold-Erbstollen, der den oberen Stollen 48 Klafter tief unter baute, wobei ein ¾ Fuß mächtiger Erzgang angetroffen wurde. Da neben existierten noch andere Aufbrüche, bei denen mehrere bis ¾ Fuß mächtige Pochgänge angefahren wurden. Die Erhaltung der Taggebäude verursachte große Unkosten.

Am 19. August 1792 visitierte Berggerichtsbeisitzer Franz von Gundersdorf Radnig und berichtete,31) es sei als richtig anzunehmen, daß der durch die neuerlichen Schürfungen seinem Streichen nach über 200 Klafter entblößte und über Tag ausgerichtete Gang an und für sich tauber Gangart anstehe und nur in gewissen, mit den ein fallenden Kreuz und Querklüften in Verhältnis stehenden Mitteln

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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