Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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mit denselben Gewerken. Damit sind die wichtigsten Baue auf. gezählt, abgesehen von kurzfristigen Schürfen, die nach wenigen Wochen wieder aufgegeben wurden.21)

B) Das Bergbaurevier Radnig.22) Der Ort Radnig liegt am linken Ufer des Gösseringbaches auf einer welligen, den Bergen Golz- und Möschacherwipfel vorgelagerten Hochfläche. Auf den ersten Blick als künstliche Aufschüttungen erkennbare begraste Hügel verraten, daß hier ehemals bergmännische Tätigkeit herrschte. Die Abbaue auf Bleierze lagen aber nicht auf der \Hochfläche selbst, hier befanden sich nur die Aufbereitungsanlagen. Die Bleierzstollen waren auf dem rechten Talgehänge der zur Radniger Alm aufführenden Schlucht in einer Höhe von etwa 1250 Metern. Wann hier mit dem Bergbau begonnen wurde, ist nicht klar auszumachen. Das Privileg Ferdinands über die Bergwerksfreiheiten der Grafschaft Ortenburg,23) das die Grenzen der Grafschaft um. reißt und die darin in Bau befindlichen Bergbaue aufzählt, weiß jedenfalls noch nichts über in Betrieb stehende Gruben in der Radniger Gegend zu berichten.

Hundert Jahre später aber, 1627, hören wir, daß ein gewisser Johann Holenig in "Prennach" und am Golz ein Bleibergwerk von Georg von Wildenstein erkauft hatte,24) welches er aber wegen Verpflegsschwierigkeiten und der geringen Bleipreise nicht halten konnte. Neben ihm werden als weitere Gewerken im Prennach und Golz die Gewerken Rosenberger und Kirchberger genannt, die wir beide aus der Geschichte des Edelmetallbergbaues kennen. 1630 lagen beide Baue mit den Gewerken G. v. Wildenstein und J. Holenig in Fristung. 1631 aber beschlossen die Kirchberger und die Rosenberger, über Druck des Bergrichters Florian Kriegelstein, die Gruben im Prennach und am Golz wieder anzufahren. Die Gruben im Prennach befinden sich am Südhang des Spitzegels ober der hohen Wand in etwa 1100 Meter Höhe und sind heute noch offen. 1643 baute dort ein gewisser Johann Zelnig, dieser übergab sie Herrn Dorn, Pfleger der Herrschaft Wasserleonburg, der mit drei Knappen dort arbeitete.

Etwa drei Jahrzehnte hören wir gar nichts über diese beiden Bergbaue, erst 1672 wurde Johann Balthasar Scabin de Rassau, Pfleger der Herrschaft Grünburg, Mathe Lebmacher und Kaspar Pregl die Bleierzgrube St. Antoni, am Golz liegend, verliehen.25) Ein Jahr darauf erhielten die vorgenannten Gewerken "ein alte verfallene

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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