Wießner H. / II                                                                               Textauszug

 

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werben und den Abbau namentlich auf Zinkerze großzügig zu betreiben, wobei auch die alten Halden überkuttet werden sollten, da man annahm, daß viel davon seinerzeit weggeworfen wurde.

In den Jahren 1894-1897 wurden hier 9700 Tonnen Galmei mit 39 Prozent Zink, 1573 Tonnen Blendeschlich und 1068 Tonnen Bleiglanzschlich mit 70 Prozent Blei gewonnen. Im grubenmäßigen Abbau wurden aber die erwarteten Erzlagen nicht angetroffen und der Betrieb 1897 eingestellt.

1896 und zum zweiten Mal 1897 bot Graf Henckel der Union das Rublander Revier um 100.000 ß zum Kaufe an, der Ankauf wurde aber im September 1897 definitivabgelehnt. Darauf wurde der Bergbaubetrieb dort eingestellt und nur das Laboratorium und die Markscheidereinrichtung von der Union erworben. Canaval ist der Meinung, daß das Grubenrevier von Rubland besonders durch seinen Reichtum an Gelbbleierz bedeutungsvoll sei.

b) Die Blei- und Zinkerzbergbaue im Gebiet Kreuzen -Stockenboi.

Die erste sichere Nachricht über Bergbaubetrieb in diesem Revier, fällt in das Jahr 1492, wo am "Mittig vorm Kathrinentag" Kaiser Friedrich III. seinem Diener Hans Kaltenhauser den Freibrief erteilte,12) in den 'beiden Ämtern Stockenboi und Feystritz Bergwerk zu bauen. Da in dem Privileg von der Errichtung von Hämmern und Hüttenwerken die Rede ist, dürfte damit der Eisenbergbau in der hiesigen Gegend eingeleitet worden sein. Der Bergbau wurde nach dem Recht geführt, "alls ander unser hammer- und perkleut zu Aßnikh zu Crain haben gegen reichung von 1 pfundt pfennig von jeden hammer und jeder hütten."13) Nebenbei sei erwähnt, daß der vorgenannte Hans Kaltenhauser und sein Sohn Nikl vom Kaiser auch die Erlaubnis des Vitriolhandels, "so man kupferwasser nennt", für jährlich 100 Gulden rheinisch nach Venedig hatten.14)

Als dann die Herrschaft Paternion 1518 von Maximilian an Siegmund von Dietrichstein verkauft wurde, scheinen in der Urkunde alle jene Orte auf, wo Bergbau betrieben wurde, unter anderm auch eine "Pleyriesen in Weißenbach", welche Ortsbezeichnung auf bestandenen oder bestehenden Bleibergbau hinweist. Ferner wird erwähnt, daß Dietrichstein dem Herrn von Kaltenhausen "ihr gschloß Kaltenhaus am Tröfoll" -heute wohl Althauser bei Tragail -samt allen Gütern und Bergwerken abgekauft habe.15) Dies berichtet uns auch der Paternioner Pfleger Johann Heinrich Aineth er in seiner "Beschreibung des Eisenbergwerk und Hammerwerch in der Freiherrschaft st. Paternionschen zwei Ämbtern

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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