Wießner H. / II                                                                                                        Textauszug

 

Seite 158

Die Blei- und Zinkerzbergbaue der alten Grafschaft Ortenburg.

Das Bergrevier Paternion. Dieses Bergrevier fällt mit dem Gebiete der Herrschaft Paternion zusammen, die aus den Ämtern Stockenboi und Feistritz entstanden ist. 1518 schied das Gebiet aus der Herrschaft Ortenburg aus und wurde selbständig. Nach dem Stande von 1855 hatte das Bergbaurevier folgende Begrenzung: im Osten und Nordosten die Drau von Weißenbach bis zur Faihrstraße Laas-Paternion, dann die Tiroler Poststraße bis Nikelsdorf, die Landesstraße nach Stockenboi, den Tscherniheimbach, die Graslitzen längs dem. Grat bis zum Meisternock. dann hinab zur Fischerkeusche des Farchensees, den Höllgraben, die Wiederschwingalpe, Aichenhöhe, die St.-Veit-Kirche in Kreuzen, den Kreuzener Bach, Klammbach, Kowesnock und den Bleiberger Erzberg.

a) Die Zechen in und um Rubland1) Das Bergrevier Rubland führt seinen Namen nach dem am Nordfuß des Bleiberger Erzberges in einem freundlichen Talkessel eingebetteten Dörfchen Ruhland.

Die Auffindung tönerner Grubenlampen beim Bergbau Golbitsch sowie vieler mit Schlögel und Eisenarbeit eingetriebener Stollen und Schmelzgruben, von denen Canaval berichtet,2) bezeugen, daß hier Bergbau Seit alters betrieben wurde. Das älteste schriftliche Zeugnis über Bergbaubetrieb in dieser Gegend stellt die Verleihungsurkunde des Burggrafen von Onenburg, Peter Anderl von Kellerberg, dar, mit der er 13623) dem Niklas Frank von Pollan4) sowie dem Villacher Bürger Niklas Lochl einen Bleibergbau am Kellerberg verlieh. Der Kellerberg begrenzt das Rublander Becken im Nordosten und scheidet es vom Drautal. Als das Gebiet nach dem Aussterben der Grafen von Ortenburg 1418 an die Cillier und nach deren Erlöschen an die Görzer fiel, bewilligte Graf Johann 1458 am Pfingsttag nach Augustin allen seinen Bergleuten

1) Der Blei-, Zink- und Molybdänbergbau Rubland, Dr. R. v. Canaval, Berg- u. Hüttenmännisches     Jahrbuch, Bd. 73, Jg. 1925, Heft 4.
2) A. a. O., S. 1.
3) STA., Putsch. Repert. III., Fol. 107.
4) Wohl das heutige Pöllan bei Paternion.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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