Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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1698 war man auf 520 Klafter vor gedrungen. Der Bau stellte sich ziemlich kostspielig, da der Hutmann mit 14 Schilling und der Häuer mit 7 Schilling pro Woche entlohnt werden mußten. Der Bergklafter stellte sich unter Einrechnung von Licht, Pulver und Schmiedekosten (man arbeitete hier also bereits zu Ausgang des 17. Jhdts. mit Sprengarbeit)90) auf 55 Gulden, 1 Sch und 18 Pfg. Die Entlohnung der Arbeiter richtete sich nach der Festigkeit des Gesteins, je härter das Gestein, umso langsamer das Vordringen, nach der Notwendigkeit der Auszimmerung des Stollens, dem Einbruch von Wasser und dergleichen mehr. Ging die Arbeit im festen Gestein zwar langsam vor sich, so erforderte beim mürben Gestein wieder die Auszimmerung höhere Kosten. Bemerkenswert ist, daß man bei der Ausräumung des Fürstenbaues auf große Massen übelriechenden Wassers stieß, wohl verursacht durch den Schwefelgehalt des dortigen Gesteins. Auch der alte Gäppelschacht sollte wieder erhoben werden, um die alten Erzgänge daselbst wieder aufzufinden. Noch 1702 ging dort die Arbeit unentwegt weiter und um diese Zeit heißt es in einem Bericht, daß man nur noch 12 bis 14 Klafter vor sich habe, um den Anschluß zu erreichen. Daraufhin meinte der Vizedom in einem Schreiben von 1702: "Zu wünschen wer, wann nach so viel aufgewenten großen spesen und uncosten sich dereinst ein hoffnung hervorthete, zu dem solang verlangten Gaplschacht einmahl zu gelangen...."91) Aber auch dieser mit so viel Kosten unternommene Versuch einer Wiedergewältigung scheint ein Mißerfolg gewesen zu sein, denn wir hören in der Folge nichts mehr davon. Selbst die Goldwäscherei, die sich auch durch die trübsten Jahre hin fortgeschleppt hatte, war völlig eingeschlafen. Erst 1725 bewarb sich ein gewisser Ulrich Buggernigg um die Goldwäscherei in Clening, "zumal keiner daselbst sich die Mühe gibt, dieses Waschgold daselbst nachzusuchen".

So wie die Stollen und Schachte verfielen auch die Taggebäude und 1738 waren die meisten der alten Bergknappenhäuser baufällig geworden. Ihre Verwendung für einen bäuerlichen Betrieb kam nicht in Frage, da "kein fleckerl grund dazugehörte".92)

Die letzte Nachricht über die Goldwäscherei im dortigen Gebiete gehört dem Jahre 1757 zu, in welchem Jahre Bamberg an die k. k. Hofkammer das Ersuchen richtete, das Hochstift bei seiner von undenklichen Zeiten her in seinem hierländischen Bezirke exerzierenden Goldwäscherei auch künftig ruhig zu belassen.93) 1759 nahm die Herrschaft Bambergs in Kärnten nach mehr als 700jähriger Dauer ein Ende, nicht aber der Goldbergbau in Clening, denn 1787 wurde der alte Staubmannschacht im Mischlinggraben, 1½ Stunden hinter St. Leonhard, aufs neue unter

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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