Wießner H. / I Textauszug |
|
---|---|
Seite 259 1698 war man auf 520 Klafter vor gedrungen. Der Bau stellte
sich ziemlich kostspielig, da der Hutmann mit 14 Schilling und der Häuer
mit 7 Schilling pro Woche entlohnt werden mußten. Der Bergklafter stellte
sich unter Einrechnung von Licht, Pulver und Schmiedekosten (man arbeitete
hier also bereits zu Ausgang des 17. Jhdts. mit Sprengarbeit)90)
auf 55 Gulden, 1 Sch und 18 Pfg. Die Entlohnung der Arbeiter richtete sich
nach der Festigkeit des Gesteins, je härter das Gestein, umso langsamer
das Vordringen, nach der Notwendigkeit der Auszimmerung des Stollens, dem
Einbruch von Wasser und dergleichen mehr. Ging die Arbeit im festen
Gestein zwar langsam vor sich, so erforderte beim mürben Gestein wieder
die Auszimmerung höhere Kosten. Bemerkenswert ist, daß man bei der Ausräumung
des Fürstenbaues auf große Massen übelriechenden Wassers stieß, wohl
verursacht durch den Schwefelgehalt des dortigen Gesteins. Auch der alte Gäppelschacht
sollte wieder erhoben werden, um die alten Erzgänge daselbst wieder
aufzufinden. Noch 1702 ging dort die Arbeit unentwegt weiter und um diese
Zeit heißt es in einem Bericht, daß man nur noch 12 bis 14 Klafter vor
sich habe, um den Anschluß zu erreichen. Daraufhin meinte der Vizedom in
einem Schreiben von 1702: "Zu wünschen wer, wann nach so viel
aufgewenten großen spesen und uncosten sich dereinst ein hoffnung
hervorthete, zu dem solang verlangten Gaplschacht einmahl zu gelangen...."91) Aber auch dieser mit so viel Kosten unternommene
Versuch einer Wiedergewältigung scheint ein Mißerfolg gewesen zu sein,
denn wir hören in der Folge nichts mehr davon. Selbst die Goldwäscherei,
die sich auch durch die trübsten Jahre hin fortgeschleppt hatte, war völlig
eingeschlafen. Erst 1725 bewarb sich ein gewisser Ulrich Buggernigg um die
Goldwäscherei in Clening, "zumal keiner daselbst sich die Mühe
gibt, dieses Waschgold daselbst nachzusuchen". So wie die Stollen und Schachte verfielen auch die Taggebäude
und 1738 waren die meisten der alten Bergknappenhäuser baufällig
geworden. Ihre Verwendung für einen bäuerlichen Betrieb kam nicht in
Frage, da "kein fleckerl grund dazugehörte".92)
|
|
zurück.... |