Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 241 1566 erschmolzen die Fugger in Unterkliening" in der
Zeit vom 13. Juni bis 13. September an Feinsilber 36 M 13 L 3 Qui und am
7. November brachten sie in der Klagenfurter Münze ein Stück
brandgoldiges Silber im Gewichte von 2.7 M 9 L 2 Qui zur Einlösung. Es
enthielt 11 M 1 L 1 Qui 23 karatigeß Gold und Silber im Gesamtwert von
2668 Gulden. Auch aus 1567 liegt ein Probierzettel derselben Münze über
1 Stück Brandsilber im Werte von 1988 fl 4 Sch 25 Pfg. vor. Wir ersehen
daraus, daß die Produktion unausgesetzt weiterlief, wenn auch die
Teilresultate nur einen unsicheren Schluß auf die Höhe der
Jahresproduktion zulassen. Gegen Ende der sechziger Jahre schien der Höhepunkt
der Edelmetallproduktion im Oberlavanttal bereits überschritten worden zu
sein. Es heißt da in einem Schreiben der Fugger'schen Bergverwaltung in
Schwaz an den Verweser in Kliening:62) "Eure
Jahresrechnung wird allhier überschaut und, was daran Mangel erfunden,
euch hernach angezeigt. Sie hat ein übel Gestalt, viel Sam kost und
andereAuslagen und entgegen wenig Gold noch Silber gemacht. Euer Begehren
um 900 Gulden zur Notdurft des Laventtalerhandels soll seinerzeit geordnet
werden. Ist nit guet, die Herren allda nur im Verpauen werken, habe
vermeint, es sollte einst das Laventtal zu einem Überschuß gelangen, das
erhielte Paulust. Gott will es noch beschehen...." In einem anderen Schreiben aus Schwaz an den Fugger'schen
Verweser Melchior Ortner in St. Leonhard vom 31. Juli 1568 heißt es:
"Vergangene Tage hatt uns Hans Finsterer eines neuen Bergwerks, so
zu Weißbriach (Gitschtal) erstanden sein soll, welches auch Gold und
Waschwerk abgibt, geschrieben, darauf dann unsere Meinung und auch der
Herren Befehl ist, daß ihr euch mit ersten, als ihr abkumben mugt, in
Pleiberg zu gedachten Finsterer reittet und euch samt ihm zu diesem
Bergwerk verfüget und uns berichten sollt, wie daselbst alles gelegen und
uns eine Relation euer Erkundigung hieher einschicket."63)
Man ersieht daraus, wie gut die Fugger über alles Geschehen in
Bergwerksangelegenheiten orientiert waren und keine. Gelegenheit vorübergehen
ließen, neue Fundgebiete in ihren Interessenkreis einzubeziehen. In dem vorzitierten Schreiben wird Ortner aufgefordert,
eine Erzprobe von dem Neuschurf in Weißbriach einzusenden und hernach
solle er zu dem Abt von Arnoldstein reiten und ihm "die Fuggerau"
um einen gebührlichen Kaufschilling" anbieten, denn die Herren
Fugger wollten "ime solioh haus sambt aller gerechtigkeit vor andern
gern vergunnen, dann sie hätten allda kainen handel mehr oder der ort
ainiches zu gewarten. ..". Damit war also 1570 die Fuggerau bei
Arnoldstein im Fugger'schen Handel bereits abgeschrieben. Um diese Zeit denkt man auch in Schwaz bereits daran, im
Oberlavanttaler Bergbau Personal abzubauen und Einsparungen jeglicher 62) KLA" Bambcrg, Fasc.
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