Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 239

Von den Fuggern liegt die "Pfingstabraitung" von 1563 vor:

"Sambkost 1655 fl 7 Sch 5 Pfg,

Gold-Waschgold 8 Mark 8 Lot,

Goldschlich 1 Mark 3 Lot,

Hebkhern 18 Mark 4 Lot,

Kernschlich 289 Mark 9 Lot,

Plaschenschlich 127 Mark."

Die "Martinirechnung" des gleichen Jahres ergab:

"Sambkost Martini 1218 fl 6 Sch 23 Pfg,

Waschgold 5 Mark 10 Lot 1 Quintel,

Goldschlich und Klaubkern 1 Mark 10 Lot,

Hebkern 12 Mark 7 Lot 5 Quintel,

Glanzschlich 7 Mark 3 Lot 5 Quintel,

Kernschlich 310 Mark 2 Lot 5 Quintel."

1563 vollzog sich eine größere Besitzveränderung. Hans Gleggl, Verweser auf Obergoldegg, erhielt im Namen seiner Herren und Gewerken bei St. Gertraud (Fugger) "im Gespött und St. Andre den befreiten Erbstollen und die Neuschürfe St. Paul, St. Peter, St. Bartlmä, St. Andre, St. Thomas, St. Peter und Paul, St. Philipp und .Jakob, St. Marthis, St. Matheus Symon und Judas St. Jakob, St. Johann beim Heisbauer, insgesamt 14 gepey".

1564 vom 16. Mai findet sich ein Probierzettel für Lorenz Schnepf, Kanzler und Vizedomamtsverwalter in Wolfsberg, über Gold und Silber im Werte von 2731 fl 4 Sch 24 Pfg. vor. Da es sich um das eingelöste Frongeld und Fronsilber handelt, wie aus dem Zettel hervorgeht, so kann man auf eine Jahresproduktion in zehnfacher Höhe schließen. 1564 wurde im unteren Kliening ein neu er Pocher errichtet, ein Zeichen, daß der Betrieb noch florierte.

Die rege Bergbautätigkeit wurde durch den Mangel an Holz stark behindert. Das Stift Bamberg konnte der Nachfrage nicht mehr Genüge leisten und forderte die Verweser der drei Gewerkschaften Obergoldegg, Untergoldegg und Kränzlgraben auf, sich anderswo um Holz umzusehen. 1564 wurden an den Bergbaubezirk Obergoldegg 1200 Stämme, an die Fugger 1100 Stämme und an die Ungnad'sche Gewerkschaft 600 Stämme geliefert.

Die sechziger Jahre des 16. Jahrhunderts bedeuteten für den Edelmetallbergbau im Oberlavanttal einen Höhepunkt. Allenthalben entstanden neue Gruben und die Namen neuer Gewerke tauchten auf. So baute 1561 in St. Johannisbach Mathäus Freidl, Besitzer der Herrschaft Bayrhofen. Er baute ferner in Klippitzbach, in Amberg, am Theisenegg im Schinzelgraben, am Silfertzbach, am Leidenberg unter St. Primus.

Am 14.April dieses Jahres 1561 schlossen zu Wolfsberg die Gewerken beim Glück in St. Johann und Freiherr van Thannhausen einen

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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