Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 238

Die Differenz in Gold von 692 Mark 12 Lot 2 Quintel auf 713 Mark 12 Lot -Quintel, demnach 20 Mark 15 Lot 2 Quintel, stellt wahrscheinlich die bambergische Fron dar, die der private Aufzeichner in St. Leonhard berücksichtigte, welche Zahlen aber Georg Singer unbekannt bleiben mußten. Denn es handelt sich bei diesen Aufzeichnungen nicht um Bestätigungen der Münze selbst, sondern um Zusammenschreibungen auf der Rückseite von Münz- zetteln von privater Hand, vielleicht vom bambergischen Bergrichter.

Ein anderes, leider ebenfalls fast ganz verderbtes Bruchstück aus privater Hand, eine Aufzeichnung gibt Kunde, wie sich diese Produktion der drei Jahre auf die einzelnen Zechen verteilt:61) Die Gewerken beim Gspött (St. Gertraud -auch später Goldegg genannt) in Kliening -die ertragreichste Grube des ganzen Bergbezirkes, lieferte davon:

1561     Gold 193 Mark 6 Lot 2 Quintel

1562     Gold 117 Mark 14 Lot I Quintel

1563    Gold 109 Mark 3 Lot 3 Quintel

Insgesamt     420 Mark 8 Lot 2 Quintel

Silber in diesen drei Jahren vom Gspött: 358 Mark 10 Lot 2 Quintel.

Die Fuggerschen Gruben lieferten in diesen drei Jahren an Gold: 174 Mark 3 Lot -Quintel, an Silber: 160 Mark 12 Lot 2 Quintel; der Erbstollen in derselben Zeit an Gold: 54 Mark 6 Lot 2 Quintel, an Silber: 66 Mark 1 Lot -Quintel.

7 kleinere Gewerken zusammen die Differenz auf die erstgenannten Summen, also an Gold: 64 Mark 6 Lot, an Silber: 153 Mark 4 Lot 0 Quintel.

Für die folgenden Jahre liegen leider keine derartigen Ausweise vor und nur hie und da sind fragmentarische Belege auf uns gekommen. Am 27. Februar 1563 wurden in der Klagenfurter Münze zwei Proben eingereicht. Nr. 1, wog 12 Mark, wurde mit 1437 fl 3 Sch 22 Pfg bewertet, Nr. 2 mit 200 fl 3 Sch und 3 Pfg. Beweis dafür, daß die Goldproduktion noch immer recht stattlich war, wenn in einem Monat über 3000 fl dafür gelöst wurden. Die Schmelzhütte im Pressinggraben lieferte 1564 lediges Gold: 2 Mark 2 Lot 2 Quintel, Goldschwenzel 9 Lot, 80 Zentner Kernschlich und 220 Zentner Plachenschlich. 4 Stück goldige Brandsilber von ebenda ergaben als Erlös: 9173 fl 5 Sch 26 Pfg.

Ein anderer Probierzettel vom 27. Oktober desselben Jahres der Münze Klagenfurt, dessen Angaben durch Nässe unleserlich geworden, weist 2376 fl 6 Sch 18 Pfg aus, also noch immer ansehnliche Ergebnisse. Der Johannisbau in Weißenbach lieferte an Gold und Silber 139 fl 4 Sch.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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