Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 231 habe, der dem jungen Mann "das goldig überprennen,
Schaid und anderes zu erlernen, das erlernte bald begreifen und sich bald
hineinverfuegen" solle. Weiter meint Heißler in dem Briefe an
Durchwald, man muß ainen vertrauten zu solchen haben und ich waiß dieser
zeit unter meiner herren jungen kainen tauglicheren denn diesen jungen
Ortner". Heißler scheint ein guter Menschenkenner gewesen zu sein,
denn er machte mit Ortner einen sehr glücklichen Griff. Die Fugger hatten die Bergwerke teils im Pachtwege, teils
zu eigen an sich gebracht. Eine Bergwerksrechnung aus dem Jahre 1560 gibt
uns Aufschluß über ihren dortigen Grubenbesitz.59) In Oberkliening hatten sie 14 Gruben, wobei zu
bemerken ist, daß die Zeche „zum Kürzen" von Melchior Putz als
Teilhaber betrieben wurde. In Unterkliening besaßen die Fugger 38
Gruben, die hervorragendste darunter war die "Gottsgab". Hier
betrug die Zahl der Knappen um 1560 134 Personen. Die Fugger betrieben
auch die "Gepey beim Saurprunn", insgesamt 18 Gruben, die
Gruben in "Kalpach", insgesamt 20, und das Ladinger
Bergwerk" mit 20 Gruben. Außerdem wurden am Liedingberg"
15 Gruben von ihnen bearbeitet. Auch der Landeshauptmann von Kärnten, Christof von
Thannhausen, war Gewerke, und zwar mit 6 Vierteln beim St. Johannsbau,
wahrscheinlich in Unterkliening, da er sich laut einem Schreiben vom 27.
Oktober 1559 in seinem und im Namen seines Mitgewerken, des Freiherrn
Jakob von Malletlte in, bereit erklärt, ihre Bergwerksanteile in
Unterkliening an die Fugger zu verkaufen. Wir sehen, wie die Fugger
darangingen, die übrigen Gewerken aufzukaufen. Bereits am 24. Dezember
desselben Jahres beurkundete Lienhart Steinpüchler, bambergischer
Bergrichter zu Sankt Leonhard, daß Georg Graf von Ortenburg, Hans
Hoffmann Freiherr von Grünpühel beide 4 Viertel und Christof von
Thannhausen, Landeshauptmann von Kärnten, ,,6 Viertel perwerchstail in
der Goczgab, sant Bartlmä im untern Kliening samt allen derselben zugehörigen
gepey dem woledlen herren Fugger von Augsburg" um eine ungenannte
Summe Geldes verkauft und in das ..Gerichtsbuech" haben einschreiben
lassen.
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