Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 218 ist, geit ein man da auf sein tayl nicht in acht tagen,
swer dy acht tag verpawt und das pewert als recht ist von gericht, des
sein dritayl, auch sol der fronman in chain paw gen sein pedürffen, danne
dy gruebmeister oder sy pitten in das er darin get und sol in perait sein
bey tag und bey: nacht, auch sol er seines frones warten vor dem l~rg,
swen man taylen ",il, so sol man dem fronman sagen, wolt er aver die
Gruebmeister sammen, so sol man im drey stunden ruffen an dem Sliff -(wohl
der Haldensturz, wo die Erze geschüttet werden) -, chumpt er dann nicht,
so sol man tailen und sol das fron auf das slif schütten, verleuset er es
dann, das ist sein schad. swas man Got und der eren willen geit, das sol
der fronman nit aufrayten." Diese Stelle will besagen, daß dem
Bergherrn an der Erhebung alter, verlegener Baue gelegen war und der
Bebauer derartiger alter Baue gewisse Vergünstigungen genoß, die sich
besonders bei der Abgabe der Fron auswirkten. Dies kommt darin zum
Ausdruck, daß dem Fröner das Betreten des Baues verboten war. Der Schluß der Bergordnung beschäftigt sich mit der
Strafrechtspflege. Zieht man die Bergordnung Herzog Albrechts II. von Österreich
für den Bergbau in Zeiring zum Vergleich heran,27) so ergibt
sich daraus ein weitgehender Parallelismus, der sich an manchen Stellen
bis zur wörtlichen Übereinstimmung steigert. Da die Bergordnung für St.
Leonhard 1325 erlassen wurde und sich auf das Zeiringer Bergrecht bezieht,
kann die angegebene Jahreszahl 1336 für Zeiring28) nicht
stimmen. Es muß die Zeiringer Bergordnung vielmehr schon früher erlassen
worden sein. Ferner ergibt sich eine weitgehende Übereinstimmung mit der
Bergordnung des Erzbischofs Heinrich von Salzburg für die Gastein vom 30.
August 1342.29) Am 16. Oktober des Jahres 1335 verpfändete Bischof Leopold
II. von Bamberg alle seine Kärntner Besitzungen um 8000 Mark Silber dem
Grafen Ulrich von Pfannberch. Unter den Besitzungen werden erwähnt:
"Gericht, Ampt, Maut, Zölle, Goltperk und Pleyperk." Damit haben
wir einen deutlichen Hinweis auf den bestehenden Goldbergbau in der Gegend
um Sankt Leonhard und wir dürften nicht fehlgehen, hierin einen der ältesten
Belege für den Goldbergbau in Kliening vor uns zu haben. Auffällig
ist, daß der einst so bedeutenden Silbergruben von Reichenfels, die doch
noch im 13. Jahrhundert wiederholt bezeugt erscheinen, keine Erwähnung
mehr getan wird.
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