Wießner H. / I Textauszug |
|
---|---|
Seite 214 Am 7. November des Jahres 1227 hören wir zum ersten Male
von Silberbergbau auf bambergischern Gebiete im oberen Lavanttal.7)
Bischof Ekebert von Bamberg und Herzog Bernhard verglichen sich an diesem
Tage in strittigen Fragen um eine Silbergrube des Bischofs bei
Reichenfels. Der Herzog hatte sich, entgegen den kaiserlichen Privilegien für Bamberg, den Wechsel angeeignet, zog aber in diesen
Streit den kürzeren. Ortsname und Wappen von Reichenfels, drei silberne
Felszacken im blauen Feld mit gekreuzten Hämmern, weisen auf den dortigen
alten Silberbergbau hin. Aber auch im Süden, im Gebiete des Klosters Griffen, schürfte
man auf Silber bei St. Nikolai8) (bei Gorentschach
gelegen), wie aus einer Urkunde des Papstes Gregor des IX. vom 5. Juli
1237 hervorgeht. Im Jänner 1242 erwirkte Bischof Heinrich von Bamberg das
kaiserliche Privileg, in Villach und Griffen nach Friesacher Gepräge münzen
zu dürfen,9) was den Besitz entsprechenden Münzmetalles
voraussetzt. Bald scheint sich Herzog Bernhard wieder übergriffe gegen
Bambergs Berggerechtsame erlaubt zu haben, da der Bischof 1243 neuerliche
Bestätigung hierüber erbat. In der Urkunde heißt es, daß alle
Silbergruben -argenti fodine -auf Bamberger Grund ohne jemandes Einspruch
ausschließlich der Nutznießung der Bischöfe und ihrer Kirche
vorbehalten seien.l0) In der Chronik Rolands von Passau11)
wird über die Eroberung der Burg Este durch Ecelin von Romano im Jahre
1249 mit Hilfe von Kärntner "fossores" (Bergknappen) berichtet,
die mit ihren Werkzeugen, mit denen sie in Kärnten, "in partibus
Carinthiae", auf Silber graben ("argentum effoditur"), das
sie aus den unterirdischen Verstecken und Höhlen der Berge erschürfen
-"de profundis montium latibulis et cavernis" zur Anlage der
Minengänge herbeigerufen wurden. Durch diese Minengänge drangen 500 Fußsoldaten
nächtlicherweise in die Burg ein und eroberten sie.
|
|
zurück.... |