Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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Am 7. November des Jahres 1227 hören wir zum ersten Male von Silberbergbau auf bambergischern Gebiete im oberen Lavanttal.7) Bischof Ekebert von Bamberg und Herzog Bernhard verglichen sich an diesem Tage in strittigen Fragen um eine Silbergrube des Bischofs bei Reichenfels. Der Herzog hatte sich, entgegen den kaiserlichen Privilegien für Bamberg, den Wechsel angeeignet, zog aber in diesen Streit den kürzeren. Ortsname und Wappen von Reichenfels, drei silberne Felszacken im blauen Feld mit gekreuzten Hämmern, weisen auf den dortigen alten Silberbergbau hin.

Aber auch im Süden, im Gebiete des Klosters Griffen, schürfte man auf Silber bei St. Nikolai8) (bei Gorentschach gelegen), wie aus einer Urkunde des Papstes Gregor des IX. vom 5. Juli 1237 hervorgeht.

Im Jänner 1242 erwirkte Bischof Heinrich von Bamberg das kaiserliche Privileg, in Villach und Griffen nach Friesacher Gepräge münzen zu dürfen,9) was den Besitz entsprechenden Münzmetalles voraussetzt. Bald scheint sich Herzog Bernhard wieder übergriffe gegen Bambergs Berggerechtsame erlaubt zu haben, da der Bischof 1243 neuerliche Bestätigung hierüber erbat. In der Urkunde heißt es, daß alle Silbergruben -argenti fodine -auf Bamberger Grund ohne jemandes Einspruch ausschließlich der Nutznießung der Bischöfe und ihrer Kirche vorbehalten seien.l0) In der Chronik Rolands von Passau11) wird über die Eroberung der Burg Este durch Ecelin von Romano im Jahre 1249 mit Hilfe von Kärntner "fossores" (Bergknappen) berichtet, die mit ihren Werkzeugen, mit denen sie in Kärnten, "in partibus Carinthiae", auf Silber graben ("argentum effoditur"), das sie aus den unterirdischen Verstecken und Höhlen der Berge erschürfen -"de profundis montium latibulis et cavernis" zur Anlage der Minengänge herbeigerufen wurden. Durch diese Minengänge drangen 500 Fußsoldaten nächtlicherweise in die Burg ein und eroberten sie.

Auch auf dem Boden des Klosters St. Paul ist der Bergbau auf Silber früh bezeugt. Im Gründungsbuche heißt es bezüglich des Abtes Pilgrim IV.:12) "Gott hat diesen Abt auf einzigartige Weise begnadet, daß er ihn eine Ader auf Silber und Blei am Gorensberg, insgemein „am Eis“ genannt, auffinden ließ, woraus der Abt und seine Nachfolger große Mengen von Silber erbeuteten."13) Aus dem Jahre 1184 liegt eine Bestätigung des Papstes Lucius III. für St. Paul vor, in der unter anderem die erfundene Silbergrube bei Gorentschach aufgezählt wird.14) "...Gornsich cum cath

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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