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Der
Berggerichtsbezirk Villach, dessen Entstehung an die Maximilianische
Reform vom 15. Jahrhundert anknüpft, hatte folgende Grenzen.72)
"Das Berggericht Villach nimbt seinen anfang bey dem Rennstein
oberhalb Villach, geht nach der Traa hinauf unzt ob Ferndorff an dem Pächl,
demselben über dem Glan auf dem Millstätter See, von See in das Rädnetthall
(Radenthein), dem Pach nach in König nach dem Schwarzenpach hinein auf
alle höche gegen Nörniger Alpel, von der höh ab in Loibenbach, von
diesem pach aufwerts in Fliegenhals an des von Salzburg confin gegen
Lungau, der confin nach des gebirg so herein ins Cärnthen und hinüber
unter dem Hirtensteig an dem Predlitzpach, wellicher bey Remangstain in
die Mur fällt, der Predlitz nach hierüber zwischen dem Eysenhueth und
durch an das Pächl, so enhalb der Gurggen snellen aus dem Letachpergflueß
und"nach albeg an dem Feistritzpach, der Feistritz nach in die Glan
ob auf Osterwitz und an die Gurggen, der Gurggen nach in die Traa, die
Traa nach herauf an des Herrn Dietrichstein landtgericht Hollenburg, von
demselben die Traa herauf an des von Bamberg confin bey dem Seepach und zu
dem vorgenannten Rennstein." -"Zugleich sein auch die
herrschaften Rosegg, Finkhenstein und Wasserleonburg und die Herrschaften
des groß Flitsch, so weith dieselben ihren lantgericht nach sich befinten,
dem perkhgericht Villach zuegethan, derowegen der Pfleger zu Finkhenstein
sich nur perkgerichtsverwalter zu schreiben pflegt, weil er von dem
kaiserl. Perkrichter, Michael Auer, als Perkrichter zu Friesach wohnent,
die Verwaltung überkhumen hat." Zum Berggerichtsbezirk Villach, der
eine landesfürstliche position gegen die bergrechtlich exempte Stellung
Bambergs bedeutete, gehörte auch das Gebiet von Kleinkirchheim, in dem
das Kloster Millstatt Bergherr war. Es leitete seine bergrechtliche Hoheit
von der Urkunde Friedrichs III. aus dem Jahre 1491 her,73) die
durch Maximilian 1514 bestätigt worden war. Ihr zufolge stand dem
Gotteshaus zu Millstatt auch "fron und wechsel" von allen
Bergbauen auf seinem Gebiete zu. Tatsächlich widmete sich auch der Orden
teils in seiner unmittelbaren Umgebung, teils in entfernteren Gebieten dem
Bergbau. Ein Berglehensbuch aus 1502 gibt uns darüber nähere Auskunft.74)
Darin werden genannt: "Hans Lederwasch mit einer Fundgrube zu St.
Kathrein", in Kleinkirchheim, ein Silberbergbau am Laufenberg,
am "Liezschpach", ein Bergwerk am „Klamperg in Tweng",
ferner am Laßnitzbach" mit dem Gewerken Jörg Rofen, eine
Grube „am Kestenberg" mit dem Gewerken Laurentz Gurnigk zu
Velden, ein Bergbau "am niedern Prießnigkh" mit
dem Gewerken Klaus Ketner und dem Leutgeb von Töbriach, eine Fundgrube zu
Radenthein" in der clain Gent" mit dem Gewerken Andre
Mayr, eine Grube
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