Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 208

Mägerl hatte 1587 von seinen Vorgängern, dem Freih. v. Liechtenstein und Herrn von Thonnhausen, das Silberbergwerk "an der Khulnizen" käuflich erworben und baute dort auf einen stark eisenhältigen Silberbrand.68) Da sich der Silberbau anscheinend nicht rentierte, ging er auf die Gewinnung des darin enthaltenen Eisens über. Mägerl ließ den auf die Halden geworfenen Brand nach Pöllach auf die Khevenhüllerschen, andererseits nach Treibach auf die Feldnerschen Blähöfen verführen und daraus Eisen erschmelzen. Da aber sein Schurfrecht nur auf Silber, nicht aber auf Eisen lautete, und das Bistum Gurk selbst daran ging, in seinem Gebiete auf Eisen zu bauen. das Hammerwerk Zwischenwässern angekauft hatte und auf der Khulnitz Eisengruben eröffnete, so kam es zwischen den beiden Parteien zum Streit. Mägerl vertrieb zuerst mit seinen Knappen die Gurker Belegschaft und umgekehrt später der Pfleger von Grades mit Hilfe von hundert Bewaffneten die Mägerlsche Knappschaft. Besonders um die Grube "Gottesgab" wurde gerauft.

Der Streit durchlief alle Instanzen und kam bis vor den Landesherrn. Bergrichter von Friesach war damals Kaspar Spät, Oberstbergrichter August Schütpach. Zu erwähnen wäre noch, daß Mägerl von Dornhofen auch am Gaisberg bei Friesach, in der Zienitzen bei St. Salvator, im Ingolstal, in Kreig und Meiselding ebenfalls auf Silber schürfte und damit einer der bedeutendsten Gewerken Mittelkärntens war. Der Prozeß setzte sich durch viele Jahre fort. Mägerl gab an, daß er an dem Bergbau in der Khulniz allein 30.000 Gulden verbaut habe, und weigerte sich, das Bergwerk an den Bischof voll Gurk zu verkaufen. Dem Bischof aber war mit landesfürstlichem Privileg vom 1. Februar 1616 das Recht des Eisensteinbaues auf der Chulnizen zugesprochen worden. Es drehte sich vor allem um die Rechtsauffassung Mägerls, daß einem Gewerken, "der ein Gebeu auf Silber empfangen habe und anderes Metall darin anträfe, ihm dieses billigerweise vor alle.. anderen zu verleihen sei." Mägerl erlebte den Ausgang des kostspieligen Prozesses nicht mehr, denn er war bereits 1617 gestorben. Sein Nachfolger war der Gewerke Feldner von Treibach, auf dessen Ofen bekanntlich Mägerl seine Eisenerze verschmolzen hatte.

1622 geriet Frau Sabina Stettnerin,69) Wittib nach einem altbauenden Gewerken am Gailberg (ihr Vater war der Gewerke Georg Mägerl von Dornhofen), in dieselbe Lage wie ihr Vater. Auch sie bat, auf ihren Gruben am Gaisberg dem neben dem Silbererz allda brechenden eisenhältigen Brand nachsetzen zu dürfen. Die Tatsache des nebeneinander vorkommenden Silbers und Eisens führte hier zum drittenmal zu Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem landesfürstlichen und grundherrlichen Bergrichter. Im übrigen wurde das Gesuch der Sabina Stettner 1633 im aufrechten Sinne erledigt.

1731 baute der Bischof von Gurk auf dem Leitersteig im Landgerichte Albeck auf Gold und Silber, mit welchem Erfolge

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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