Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 199

darin von seinem Vorgänger, Erzbischof Konrad III., darin beschwert worden waren.29) Daß Gurk aus diesen Silberbergwerken über entsprechende Einkünfte verfügte, geht daraus hervor, daß es unter Bischof Dietrich I. in der Lage war, im Jahre 1190 dem Poppo von Albeck zu dessen Kreuzfahrt 100 Mark Friesacher als Reisegeld vorzustrecken.30)

Am 23. Feber 121231) kam es zwischen Bischof Walter von Gurk sowie dem Propst Gerold und dem Kapitel von Sekkau zu einem Vergleich wegen der Silbergruben am Berge Dobritsch östlich von Friesach.

Die Gruben befanden sich "in monte Dobirschach, in quo utra. que ecclesia mansum unum habet in ipso loco fodinarum ..." Mit Rat und Zustimmung der maßgebenden Personen beider Kirchen wurde nun beschlossen: "ut decimae et omnia acquisita et acquirenda quocumque nomine appellentur, predictis ecclesiis equaliter dividantur ..." zu deutsch: "daß der Zehent und alle Einkünfte, welche Namen sie immer haben, zwischen beiden Kirchen zu gleichen Teilen geteilt werden. .." Ferner wurde beschlossen: "ut utraque ecclesia habeat montis magistrum, qui vulgo dicitur perchmaister, et utraque ecclesia suos custodes fodinarum". Zu deutsch: "daß jede der beiden Kirchen ihren Bergmeister und Grubenwächter bestelle." Die Einsetzung eigener Bergmeister und Grubenwächter läßt den Schluß zu, daß die Grubenanlagen nicht so klein gewesen zu sein scheinen, da sich ja sonst die Bestellung eigener Amtspersonen nicht rentiert hätte.

Die Gruben am Dobritsch waren aber nicht identisch mit dem 1182 genannten Silberbergwerk am Berge Gulitzen (Culnitz).32) Ich möchte Jaksch nicht zustimmen, der Colnitz und Gulitzen südöstlich Friesach gleichsetzt. Ich suche dieses Culnitz vielmehr am Dobersberg westlich Friesach, jenes Silberbergwerk "an der Khulnitzen", das im 17. Jahrhundert ein Zankapfel zwischen dem Gewerken Mägerl von Dornhofen und dem Bistum Gurk war.33) Propst Hartnid und das Domkapitel, dem das Bergwerk gehörte, belehnten am 24. Feber des Jahres 1182 den Vizedom Reginward und seine sechs Genossen unter Vorbehalt des vierten Teiles mit drei Teilen des genannten Silberbergwerkes. In der Urkunde heißt es: "...ego Hartnidus ...cum tota nostra congregatione scripture attestatione declaramus, quod dominus Reginwardus vicedominus cum sex sociis suis videlicet Leone, Geleno, Reginbrehto, Chobano, Eglolfo, Purchardo, Ottone susceperunt anobis in feudo argenti fodinam in monte, qui Culniz nuncupatur, sed quartam eiusdem argenti fodine portionem nobis retinuimus ea tamen condit.ione, ut eam totaliter cum quarta parte suis impensis usque ad rui

29) MDC. I, Nr. 374.

30) MDC. I, Nr. 348.

31) MDC. I, Nr. 434.

32) MDC. II, S. 6, Nr. 539.

33) Vgl. dazu StI.A. Nr. 1375.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....