Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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Die ertrunkene Grube am Zezzen wird dann weiter im Jahre 1202 in dem Vertrag des Abtes Rudiger von Admont mit Friesacher Bürgern erwähnt:16) "....quandam fodinam in monte Cezzen, que dicitur Munichaituht, quibusdam civibus Frisacensibus tradidit laborandam...."17) Als 1216 Abt Gottfried II. von Admont dem Heinrich von Pulfendorf und dessen Genossen die Silbergruben am Zezzen überließ, war von der ertrunkenen Grube nicht, mehr die Rede, wohl aber von einer Isenhart und Admonter Grube. Entweder hatte man den Namen geändert oder sie gänzlich aufgelassen. "Fodinas illas, que nuncupantur Isenharts fodina et Admutensis fodina, que modo pro una reputantur, domino Meinhardo et Heinrico de Puldorf et Gottfriedo ipsorumque sociis habendam tali conditione concessimus, ut debeant nobis persolvere marcas 130 denarios."18) Zu deutsch: "Jene Gruben, die Isenharts und Admonter Grube genannt werden, die aber jetzt zusammengeschlagen (vereinigt sind), haben wir dem Herrn Meinhard und Heinrich von Pulfendorf unter der Bedingung verliehen, daß sie uns 130 Mark davon reichen."

Eine Urkunde aus dem Jahre 119319) erweckt Zweifel an der Gleichsetzung Zessen = Zossen. Es heißt da: "....orta et habita sepius inter nos et fratres Admuntenses lite pro habendo iure cathmeario in fundo Admuntensis ecclesie super montem Zessen ...ut in fundo predicti montis Zessen et Zozzin et Cosin et Rettin seu in omnibus aliis predictis ecclesie prediis infra terminos parrochie Gutarich sitis in argenti seu cuiuslibet metalli venis media'm portionem decime et custodie et cumuli publicati20) et bannorum et aquisitionum pro qualibet litis conpositione et montani iuris et in hoc, quod vulgo dicitur spitzrecht et gauenrecht et hutschiht cum omnibus cathmeariorum pertinentiis quiete et proprie deinceps ad suos usus accipiat...." Zu deutsch: "....es ist nun öfter ein Streit entstanden zwischen uns und den Brüdern von Admont in Bezug auf die Berggerechtigkeit auf dem Grunde der Admonter Kirche....daß von allen Silbererzen und allen übrigen Metallerzen auf dem Gebiete des Berges Zessen und Zossen von Cosin und Rettin sowie allen anderen Grundstücken der Kirche innerhalb der Grenzen der Pfarre Guttaring gelegen, die Hälfte des Ertrages am Zehent, der Kustodie und des öffentlichen Maßes, der Banngelder und der Bußen des Bergrechtes in Bezug auf das insgemein genannte Spitzrecht, Garrenrecht und Hutschicht (alles bisher noch ungeklärte bergrechtliche

16) Wichner, a. a. 0. nd. II, s. 226, Nr. 107, Jaksch, MDC. IV, Nr. 1358, Zahn, Urkundenbuch der Steiermark, Bd. II, Nr. 55.

17) Munichaituht - Mönchswasserleitung von "aqua ducere". F. A. Schmidt, Sammlung der Berggesetze, Bd. I, Nr. 5, schreibt "Lezzen", wohl eine Verlesung.

18) Wichner, Bd. II. 284-5, Zahn, Steier. Urk. B. II, S. 213, Nr. 142 und Jaksch, MDC. IV II, S. 84, Nr. 1735.

19) Wichner, Bd. II, S. 240, Nr. 85, Jaksch, MDC III, S. 552, Nr. 1430.

20) Wohl in der Bedeutung "öffentlich-rechtliche, staatliche Abgaben", die nachfolgend aufgezählt werden.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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