Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 193

Die Wahl Friesachs zum Sitz des kaiserlichen Bergrichters für Mittel- und Unterkärnten war keine zufällige, sondern entsprach der bergbaulichen Bedeutung des Ortes. Dank der besseren Überlieferung im Berggerichtsbezirk Friesach können wir den Bergbau hier weiter zurückverfolgen als in anderen Gebieten Kärntens.

Hinweise auf den Bergbau in der Umgebung von Friesach liefert bereits die Legende. Sie knüpft an die Silbergruben im Gebiete von Zeltschach an und läßt die Söhne der Gräfin Hemma, Wilhelm und Hartwig3) -die Geschichte kennt nur den ersteren -der Rache aufrührerischer Bergknappen zum Opfer fallen.4) Daß der Bergbau auf Edelmetalle um Friesach zumindest im 10. Jahrhundert bereits eine gewisse Bedeutung erlangt hatte und das zum Vermünzen nötige Edelmetall -wobei wir hier vor allem an Silber zu denken haben -produzierte, beweist das Münzregal, das Kaiser Otto II. am 11. Juni 975 der Witwe Imma -wahrscheinlich der Mutter der seligen Hemma -für den Ort Lieding im Gurktale schenkte, wo diese willens war, ein Kloster zu errichten.5) Die Verleihung des Münzrechtes für einen Ort, wenn dem Beschenkten nicht auch das notwendige Münzmetall zur Verfügung gestanden hätte, wäre sinnlos gewesen.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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