Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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des 16. Jahrhunderts verursacht haben mochten. 1672 wurde das Berggericht Gmünd mit dem von Spittal unter dem Bergrichter Lorenz Fercher vereinigt,77) erhielt sich aber als Berggerichtssubstitution bis in das ausgehende 18. Jahrhundert. Auch in der Gmündner Gegend reicht der Edelmetallbergbau weiter zurück als seine schriftlichen Bezeugungen. Dafür spricht nicht nur die natürliche Überlegung, daß bei dem lebhaften Bergbaubetrieb an der Nordseite der Tauern im Gasteiner und Rauriser Tal auch auf der Südseite zumindest Hoffnungsbauten errichtet worden waren, sondern auch die immer wieder auftretenden Verweise auf Baue der Alten in den späteren Bergbauberichten. Der Singersche Bericht über die Produktion der Jahre 1560-156278) weist für den Bezirk Gmünd folgende Ansätze aus:

1560 Gold, in den Wechsel kommen: 4 Mark 5 Lot 3 Quilltel

Silber, so in den Wechsel kommen: 26 Mark 4 Lot 0 Quintel

1561 Gold, so in den Wechsel kommen: 3 Mark 13 Lot 1 Quintel

Silber, so in den Wechsel kommen: 19 Mark 2 Lot 0 Quintel

1562 Gold, so in den Wechsel kommen: 1 Mark 15 Lot 3 Quintel

Silber, so in den Wechsel kommen: 11 Mark 9 Lot 1 Quintel

War also das Ergebnis gerade nicht überragend, so beweist es doch zumindest die Existenz von Gmündner Edelmetallbergbauen im 16. Jahrhundert.

Wo aber lagen nun die Abbaue? Einer einmal im Kölnbreinertal, im obersten Maltatal, hinter dem Lausnock, 2514m hoch.79) Noch jetzt lassen zahlreiche alte Halden und Stollen die alte, rege Bergbautätigkeit erkennen. Aktenmäßige Belege finden sich darüber nicht vor. Zuletzt hatte diese Freischürfe ein gewisser Zunzer aus Friesach inne.

Wichtiger erscheint das Bergbaugebiet im obersten Liesertal um St. Nikolai in Kärnten, bzw. Schellgaden in Salzburg, Hierüber liegen von dem seinerzeitigen Lodronschen Oberverweser Anton Marx eingehendere Nachrichten vor.80) Er berichtet darüber: "Lage des Katschtaler Bergbaues. Dieser Berg liegt in dem gräflich Lodronschen Landgericht Rauchenkatsch, hat den Namen von dem nächst darunter liegenden Dorf Zennischg, vorn Fuß bis zum Bau seynd 1 ½ Stunden und das Vorgehäng bey dein berg ist gefestigt und steil absitzend bis zum hohen gebürg", welches wiederum eine

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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