Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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Man hatte pro Tonne (1000 kg) einen Gehalt der Pocherze von 5,5 Gramm Gold angenommen, er stellte sich aber wesentlich niedriger, nämlich auf 3,9 pro Tonne. Das Ausbringen an Mühlgold und Schlichgold stellte sich 1925 auf 60 Prozent des Gesamtgoldes, betrug daher bei einem Gehalt von 3,9 Gramm pro Tonne 2,3 Gramm, das ist so viel, wie die Erhauungskosten und Aufbereitungskosten ermittelt wurden, nämlich mit 2,28 Gramm pro Tonne. Von den ausgebrachten 2,3 Gramm Gold war ungefähr ein Drittel feines Mühlgold und ein Drittel feines Schlichgold, das in Freiberg in Sachsen aus den Schlichen erschmolzen wurde. Da nun die Transportkosten und Schmelzkosten fast 45 Prozent des in den Schlichen enthaltenen Goldes absorbierten, konnte sich der Betrieb nicht lohnen. Dazu kam die arge Verteuerung des Karbids, des Dynamons, die eine 26 prozentige Steigerung der Erhauungskosten bedingten. Wie wir sehen, wiederholten sich dieselben Vorgänge wie seinerzeit im ausgehenden 16. Jahrhundert. -Ausschlaggebend für die Rentabilität der Goldvorkommen der Bergbaugesellschaft Carinthia sei die Erhöhung der perzentuellen Ausbringung, meinte Canaval, nur dadurch könne ihr Goldbergbau lebensfähig werden.

Die Gesellschaft baute auch auf dem Guginock und in der Siflitz. 1928 erwarb die Bergbaugesellschaft Kuchel die Kuxenmehrheit von Kupelwieser und in diesem Zusammenhang soll in einem Exkurs der Direktor dieser Gesellschaft, Ing. Dr. W. Schöppe, zu Worte kommen. (Siehe Exkurs S. 270.)

Derzeit ruht auch im ehemaligen Berggerichtsbezirk Steinfeld der Goldbergbau völlig. Im Zusammenhang mit dem Berggerichtsbezirk Steinfeld muß auch zweier kleinerer Bergdistrikte gedacht werden, die zum Teil erst später zugewachsen, zum Teil sich innerhalb des Gebietes von Steinfeld entwickelt haben. Es sind dies die kleinen Bezirke von Gmünd und Spittal. Bereits 1197 erwarb Salzburg im Malta- und Liesertal Besitzungen.73) 1273 erscheint das Erzbistum im Besitze von Gmünd,74) dazu kamen die käuflich erworbenen Besitzungen des Grafen Walter von Sternberg und der Gurker Besitz um den Ratschberg, den dieses Stift 1206 vom Grafen Engelbert von Görz erhalten hatte.75) Im Kriege Friedrichs III. gegen Mathias Corvinus gingen zwar die Salzburger Besitzungen südlich der Tauern an die Habsburger verloren, kamen aber später wieder an Salzburg zurück, Gmünd erst 1502, nachdem es bereits seit 1494 an Erzbischof Leonhard verpfändet war.76) Seit Errichtung des Oberstbergmeisteramtes in Kärnten kam es wiederholt zu Zusammenstößen zwischen der kaiserlichen Bergbehörde und dem Erzbischof, die auch die Errichtung eines eigenen Berggerichtsbezirkes Gmünd in der ersten Hälfte

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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