Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 183 ausgedehnten Eisensteinbergbau, deren Erze nach Gmünd in
die dortigen Hochöfen verführt wurden. Die Proben vom "Arzböndle"
ergaben 0,039% Silber und 50,5% Blei, die vom "Alblbergwänd" in
100 kg Schlich 0,005% vererztes Gold und 0,0040% vererztes Silber. Die Schurfstollen im Stottergraben wurden in den
Vierzigerjahren von einem gewissen Johann Rohrer abgebaut, der auf 32 m
einen nach Stund 7 streichenden, 65 Grad nach Norden fallenden Erzgang
nacharbeitete, dessen Ausfüllung auch Spuren von silberhältigem
Bleiglanz aufwies. Die Probe ergab in 100 kg Schlich neben Blei und Kupfer
0,0305% Silber und 0,002% Gold. Eine Quarzlinse vor dem Mundloch ergab in
100 Zentnern Quarz 2 Quintel und 2 Denare Gold bzw. 100 Wiener Zentner Erz
3 Lot 1 Quintel und 1 Denar Gold. Die altberühmte Lengholzer Zeche, der wir bereits
im Jahre 1546 begegneten, stand regelmäßig in Betrieb und ergab
fortgesetzte Erträge. 1547 lieferte sie (nach dem Berichterstatter
Freiherrn A. May de Madiis) in 70.000 Zentner Erzen 132 Mark 5 Lot Gold.
1891 waren alle Baue verfallen. Die günstige Lage nahe der Tahlsohle, nur
etwa 200 m darüber, ließ hier am ehesten Erfolge erwarten. Der hier später
getätigte Abbau erwies sich freilich viel weniger erfolgreich. 1891
vermutete man dort aber noch reiche Erzmittel sowohl in der Tiefe als dem
Streichen nach. 1891 fand man 4 alte Haupteinbaue und 6 Schurfstollen, von
denen alle bis auf 2 völlig verbrochen waren. Ein alter Haupteinbau wurde
bis auf 90 m gewältigt, bei einer Höhe von 2 m und einer Breite von 40
bis 60 cm in sorgfältiger Schrämmarbeit hergestellt. Er endete in grobem
lockerem Verbruchmaterial. Der Silberbergbau im Draßnitztal wurde seinerzeit
auf silberhältige Kiese und Bleiglanz betrieben und man erhoffte sich
dort 1891 gute Erzmittel, ohne jedoch noch eine genaue Begehung durchgeführt
zu haben. Der Silberbergbau zu Irschen, ebenfalls weit zurückreichend,
war 1891 außer Betrieb. Die günstige Lage zum Tal und die regelmäßige
Stollenanlage ließen hier einen langanhaltenden Abbau erhoffen. Einige
Abbaue befanden sich 1891 am Abhang des Gebirges hinter dem Dorfe Irschen
und Rittersberg, zwei lange Unterbaustollen unterfuhren die Gruben,
der eine davon ging unter den Kellern der Häuser von Irschen durch. Trotz
eifrigen Suchens fand man auf den Halden keine Spur von Erzen, diese
bestanden aus brandigem Glimmerschiefer. Auch bei Strieden (bei Zwickenberg) fanden sich
ausgedehnte Baue am Tobelgraben. Das Erzlager läßt sich (nach dem
Berichterstatter) über Tag auf eine Länge von 3 km verfolgen. Die alte
Schmelzhütte stand an Ausgange des Tobelgrabens, wie die ausgedehnten
Schlackenhalden erweisen.
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