Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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sich aber gernelter gang durch ain besen khamp widerumb in der grueben daselbst verdruckt, also das er jetzt nit mer als 3 finger dikh ist und gar vest auch das wasser selbiger zeit starkh zuegangen".

1636 bot Johann Friedrich von Egg der steirischen Kammer sein Goldbergwerk in der Räderzech gegen Recompensation des dritten oder halben Teiles zum Kauf an. Berichten zufolge sollten 100 Kübel gehauenen Erzes an einem Ort 4 Lot 2 Quintel, andernorts 3 Lot ledigen Goldes in der Prob enthalten. Man untersuchte nun, ob das Bergwerk bei dieser Hältigkeit des Abballes wert sei, oder etwa der Verlag den Nutzen übertreffen möchte. Darauf wurde das Bergwerk befahren und festgestellt, daß 100 Kübel Erz "nit 7, 6, 5, selten 4, meist aber nur 3 oder 2 Lot lediges Gold geben", das Bergwerk als on ich t nur keinen Nutzen, sondern Schaden bringen könnte.

Am 31. Juli 1640 verkaufte die innerösterreichische Hofkammer im Namen Kaiser Ferdinands III. den Gebrüdern Widmann, die durch den Abgang des männlichen Stammes der Grafen von Ortenburg heimgefallene Grafschaft Ortenburg und die halbe Fron der in der Grafschaft liegenden und sich noch findenden Bergwerke um den Betrag von 300.000 Gulden.45)Der üble Zustand der Bergwerke in der Grafschaft Ortenburg erhellte daraus, daß 1655 die Grafen Widmann um Zuerkennung der ganzen Bergwerksfron bittlich wurden. Daraufhin folgte mit 21. Juli 1655 die kaiserliche Entscheidung,46) daß den Brüdern Widmann, da ihr Landgericht groß und wenig Einkünfte habe, die im Kaufbrief vom 1. August 1640 vorbehaltene Hälfte der Bergwerksfron bis zu einer Höhe von 30 Gulden zustehe, der über 30 Gulden hinausgehende Ertrag aber der Hofkammer abzuliefern sei. Die Haltung eines eigenen Bergrichters wurde gestattet.

1645 schürften die Grafen Fugger in Gen d o r firn Drautal auf Gold, von dem Ergebnis sind wir nicht unterrichtet.47) Nur aus 1647 wird uns bekannt, daß Gendorf an Fron 16¾ Kübel Goldbruch, 1648 35 Kübel lieferte.

Am 20. Mai 1655 erging von der Hofkammer an den Grafen von Wagensperg die Aufforderung, über die ertrunkenen und wegen Wassernot aufgegebenen Bergwerke in Innerösterreich zu berichten.

Bergrichter Georg Waldner aus Steinfeld berichtete in dieser Angelegenheit von dem alten Silberbergbau in der Grää, Sankt Veit genannt, der erst vor 10 Jahren (also 1645) durch die Grafen Fugger aus Wassernot eingestellt worden sei. "Doch ist dieses gebey hoch am perg und an holz etwas mangel, so daß die gebey und ertrenkte schächt nur mit schweren uncosten erhebt werden könnten. Zum andern von dem Goltgebeyen in der Siflitz sonderlich an der vergangenen und versenkhten Wagnerzech vor etlich Jahren die herren von Lindt geballt und guet erz sollen darauf gehabt haben

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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