Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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40 Pfund, Überschar 2 Zentner 76 Pfund, unser Frau in Altenberg hatte mit 7 Zentner und 81 Pfund Fron ihre Produktion gegenüber 529 verdoppelt, der Erbstollen in der Gnoppnitz seine Produktion nit 38 Zentnern 41 Pfund sogar versiebenfacht. Dieses fortwährende Schwanken des Produktionsergebnisses ist charakteristisch für den Bergbaubetrieb. In diesen neun Jahren sind eine Reihe teuer Gruben erschlossen worden, andere sind dagegen eingegangen. Neu erscheinen die Abbaue st. Leonhard in der Gnoppnitz mit 35 zentner, st. Georgen am Hühnerpichl mit 1 Zentner und 11 Pfund, st. Bartlme im Altenberg mit 1 Zentner 38 Pfund, st. Jakob in der Grää mit 1 Zentner 43 Pfund, st. Elena im Schweintal mit 3 Zentnern 70 Pfund, st. Georgen in der Nyggelei, einem Tale, das von Feistritz westwärts in die Kreuzeckgruppe einstreicht, mit 5 Zentnern und 99 Pfund, dagegen hören wir von den Gruben st. Andre und Erasmus, Silberplatten, Osterlamm, Glaserin, Kreuzgrueben, Gsellenpaw im Huenerspill, st. Peter und Paul im Pircheggertal, Fundtgrueben am Naßfeld nichts mehr. Interessant ist aber der Umstand, laß trotz dieser lokalen Schwankungen das Gesamtergebnis des Jahres 1538 nahezu gleich ist dem des Jahres 1529. Die Erzfron betrug nämlich 175 Zentner 51 Pfund, die Gesamtproduktion also 1755 Zentner 10 Pfund. Die fronfreien Gruben, und zwar: st. Elena, st. Christof ob den Neufunden, unser Frau in der Scheueben und Gottberait in der Scheueben produzierten insgesamt 135 Zentner, so laß sich die Jahresproduktion von 1538 auf 1890 Zentner und 10 Pfund beläuft, also um rund 55 Zentner mehr als 1529. In dem Raitbuch von 1538 findet sich der Hinweis: “was und wievil in der Täber getaylt ist worden". Wir haben die genannte Täber (Schlucht) am Siflitzberg südlich der Drau -das Tal des Gusenbaches, welches östlich von Lind im Drautal in das Nockgebiet führt -zu suchen. Dort wurden 703 Zentner geteilt und dabei findet sich der Vermerk: .die angezaigten zwen posten ist kain ärtzt sondern ain puchwergk, nuß alles gewaschen und schlich ausgezogen werden". Damit wurde der Bergbaubetrieb in der Siflitz, der in Zukunft für den Bergbezirk Steinfeld von größter Bedeutung werden sollte, eröffnet.

Das Auffinden der Lengholzer Goldminen 1544 wirkte alarmierend. Alles strömte dem Bergbau zu. Allein im Berggerichtsbezirk Steinfeld wurden um diese Zeit hunderte neu er Gruben erschlossen. Wer .dazu allein nicht imstande war, trat in Gemeinschaft mit anderen im Bergbau an. Die Hofkammer, besorgt, daß der Fiskus keinen Schaden erleide, ging sofort daran, den Wechsel, der bisher pro Mark Silber 1 Gulden betragen hatte, auf 2 Gulden zu erhöhen. Die Gewerken erhoben dagegen lauten Protest. ,.Wir selen ln khainen zweifel", heißt es in ihrer Eingabe,22) ,.Euer königlichen Majestät sey vorlengst bericht worden, was massen verschien er jar ein new geschrai (!) aines goldperkwerkes nit allein am Lengholzerperg sondern anenthalben hierumb entstanden, also daß schier jeder

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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