Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts das gewonnene Erz nach dem Zentner abgeteilt.17) Das Abliefern -Stürzen -der Fron erfolgte nicht auf einmal, sondern jeweils nach Einlangen der geförderten Erze zu verschiedenen Terminen, die sich nach der Produktion richteten. Wir finden da Stürzungen in den Monaten, Februar, März, Mai (dreimal), Juni, Juli, August, Oktober und November. Es scheint also, daß die Produktion an den Abbauorten, wenn überhaupt, so nur auf ganz kurze Zeit im Winter unterbrochen wurde. Der Abtransport zum Sitze der Berghauptmannschaft und damit zum herrschaftlichen Fronkasten erfolgte mit Schlitten und Karren, im obersten schwierigsten Teil im Sackzug. Vom Silberstern wurde 1529 insgesamt in Bruch 13 Zentner und in Klein 75 Zentner 34½ Pfund an Fron abgeliefert. Von der Grube st. Peter und Jobst 27 Zentner 18 Pfund und an 13 Terminen von Jänner bis Dezember, von der Grube st. Anna Narrenpau 14 Zentner 16 Pfund, st. Johann 12 Zentner 7½ Pfund, st. Barbara und st. Urban 8 Zentner 41 Pfund, st. Christof 1 Zentner 41 Pfund, st. Andre und Erasmus 24 Zentner 52 Pfund, bei Unser Frau in Altenberg 3 Zentner 34 Pfund und so weiter. Das Raitbuch führt uns dann vom Gebiete des Graakofels hinüber in das Gnoppnitztal, das nördlich Greifenburg in die Kreuzeckgruppe hineinführt. Auch hier wurde auf Silber gebaut und die Anlage eines Erbstollens weist hier auf einen seit längerer Zeit bestehenden planmäßigen Abbau der Erze. Der Erbstollen und die Grube Hamerspacherin lieferten 1529 5 Zentner 79 Pfund Stuff und Bruch, die Gruben Silberplatte, Osterlamm und Glaserin dagegen insgesamt nur 51 Pfund, Kreuz in der Waldgrube 21 Pfund, der Hochpaut 62 und die Fundgrube am Altenberg 21 ½ Pfund, mithin gegen die Gruben am Graakofel sehr bescheidene Ergebnisse. Die fronfreien Gruben am Gesellpau im Huenerspill, zu sandt Petter und Paul im Pirchertal sowie die Fundtgrueben am Naßfeld teilten 1529 insgesamt 77 Zentner 78 Pfund Bruch. Die Fron des Jahres betrug 175 Zentner 73 Pfund, die ganze Produktion daher 1757 Zentner 30 Pfund, dazu das Ergebnis der fronfreien Gruben mit 77 Zentner 78 Pfund, ergibt die Summe von 1835 Zentner und 8 Pfund an Silbererzen.

Nicht uninteressant sind die Aufzeichnungen des Raitbuches über die sonstigen Einnahmen und Ausgaben. Da sind einmal die "Pueß- und Peenfall", die Einnahmen an gerichtlichen Strafgeldern. Ihnen zufolge müssen die Steinfelder Knappen ein sehr friedfertiges Völkchen gewesen sein, denn die Gesamteinnahmen des ganzen Jahres 1529 beliefen sich nur auf 11 Gulden 6 Schilling. Dabei handelte es sich zumeist um Raufhändel, für die die Betreffenden in der Regel einen Tag in Eisen gelegt und mit einer Geldbuße bedacht wurden. Veruntreuungen, die man normaler Weise erwarten könnte, kamen überhaupt nicht vor. Bemerkenswert sind die geringen Verwaltungskosten des ganzen Bergbaubetriebes. Die Ausgaben "für die

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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