Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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Jaukhen (südlich Dellach i. Dr.), daran ist perkwerch in pau und arbeit. Weiter facht sich das perkwerch Steinfeld irn Geyltall an zu sand Stephan und streckt sich nach der Geyll baider seiten bey sechs meillen hinauf bis an Tiliach gegen der Herrschaft Heinfels. Zu Sant Stephan ist sommerhalben ein perkwerch bey sant Jobst (bei Matschiedl zu suchen) ist gefreyt, in dreyen meillen bis gen Weißbriach (Gitschtal) ist jetzo khein perchwerch in ,vesen. Aber bey WeiBpriach ist am Gutschenperch (Guggenberg, westlich Hermagor) ain perchwerch in pau und arbeit. Noch ist ob Goldenstain (Ruine, nördlich Dellach) das gegen drürnb von ubbernelter Jaukhen und haist auch in der Jaukhen, daselbst man auch jetzo noch paut. Aber schatten halben gegen der venedigischen grenitzen sind große weite pirg täller und alben. Ist diser zeit nit mer dann an ainern ort perkwerch in arbeit nemblich in der Srinigeralben (Stranigeralpen, südlich Kirchbach)."

Über die Produktion des Steinfelder Bezirkes sind wir im allgemeinen besser orientiert als in den übrigen Berggerichtsbezirken, da uns ein kleiner Rest von Bergraitbüchern erhalten geblieben ist. Die Mehrzahl scheint freilich verlorengegangen zu sein. Während Ployer seinerzeit noch 55 Jahrgänge zur Verfügung standen, müssen wir uns heute mit 12 begnügen. Uns liegen die Raitbücher der Jahre 1529, 1538, 1550, 1579, 1580, 1581, 1583, 1584, 1585, 1588, 1589 und 1602 vor.

Dazu eine Vorbemerkung. Man unterschied zwei Arten der Fron, die ganze und die halbe. Die ganze Fron bestand in der Reichung des 10. Teiles der Produktion, also des 10. Zentners oder des 10. Kübels, die halbe Fron aber in der Abgabe des 20. Zentners oder Kübels. Die ganze Fron leisteten Gruben mit kontinuierlichem Ertrag, die in vollem, relativ gesichertem Abbau standen. Die Reichung der halben Fron bedeutete ein Entgegenkommen des Bergherrn für notleidende Gruben oder solche, die erst mit dem Abbau begannen. In Fällen rückläufiger Produktion trat als erste Erleichterung über Ansuchen des Gewerken die halbe Fron ein, wenn nicht gänzliche Fronbefreiung, zumindest auf eine gewisse Zeit, erwirkt wurde. Fronfrei waren in der Regel Neuschürfe bis zur Erreichung einer bestimmten Produktion -hier in Steinfeld wurde die Erreichung des 200. Zentners oder des 3000. Kübels als Grenze der Fronfreiheit zugestanden. Neben der Fron hatte der Bergherr das Recht auf den Wechse15),

Das Raitbuch von 1529, Steinfelder Bergrichter war damals Christof Schmeltzer, beginnt, wie gesagt, mit der Fronabrechnung der Erzgruben und führt uns zunächst zu den Gruben auf dem Graakofel 16) Hier wurden seit alters in einer Reihe von Gruben Silbererze abgebaut, deren bedeutendste der "silberstern in der Grää" war. Hier wie in allen anderen Gruben des Kreuzecks

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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