Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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Die Grafschaft bewahrte sich auch nach dem Aussterben der Ortenburger 1418 unter der Herrschaft der Cillier die bergrechtliche Selbständigkeit4) und 1431 beurkundete Kaiser Siegmund seinem Schwager Graf Hermann von Cilli5) und dessen Erben, daß sie bei ihren Schlössern, es sei bei Sternberg (bei Velden) oder anderen Orten überall in ihren Herrschaften Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zinn und Eisen aufheben und arbeiten mögen. Jedenfalls bestand von Seiten der Cillier ein Bedürfnis nach einer derartigen Privilegierung. 14366) fürstete Kaiser Siegmund die Grafen von Cilli und verlieh ihnen die Grafschaften Cilli, Ortenburg und Sternberg mit Gerichten, Grenzen, Münze und Bergrecht. Graf Johann von Görz erließ 1552 eine Ordnung für seine Bergwerke,7) die sich auf eine Vorlage aus dem Jahre 1420 beruft.

1500 setzen in Steinfeld eigene Bergrichter ein. Der erste ist Lorenz Petzler,8) der mit 30 Gulden jährlich dotiert war. Später begegnet er uns als Vorsteher der kaiserlichen Fronhütte in Vellach. 1504 folgte auf Petzler Hans Oeder, auf diesen 1507 Sebald Patron, 1529 Christof Schmelzer, 1531 Christof Urban und 1546 Hans Auer. 1506 machten die Venetianer Ansprüche auf das Bergwerk am Rauchenkofel an der Kärntner Südgrenze östlich des Wolayersees. ..An ligt herdishalb des wassers ain gepirg, genant der Rauchenkofel,9) darin das perkwerch ist gen Gruenberg10) wertz, darin stoßen ander gepirg nernlich ains genant der Trog, das ander Cordin und das dritt der Lanz, da drei alben sind, ligen auch herdishalb des wassers dieselben und auch der Rauchenkofel aller mit grund und boden an alles mittl gen Gruenberg gehören." Der Bergmeister von Steinfeld und der Pfleger zu Grünburg besichtigten den Bergbau und stellten die Zugehörigkeit zu "kaiserlicher Majestät" fest und "sonst niemanden andern". Grünburg war im Besitze der Görzer Grafen und von Graf Heinrich IV. seiner Gemahlin Katharina zugewiesen.11) Der Pusarnitzer Friede brachte es in den Besitz Friedrichs III. Nach dem Verfall Grünburgs im 17. Jahrhundert war Möderndorf Sitz des herrschaftlichen Pflegers.

1512 stellte Kaiser Maximilian I. den Gewerken am Zwickenberg, später am Fundkofel genannt,12) ein Privileg aus.13) Es

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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