Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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und 0,0937 vom Schlich der Pochgänge göldisches Silber. Dem Bachlauf aufwärts folgend, kommt man zum Pilatussee in 2543 m Höhe. Westlich von dessen Abfluß, etwa 40 m ober dem See, sind untereinander vier Einbaue mit großen Halden. Man merkt einen in den Felswänden ausbeißenden Gang nach Stunde 3 streichend und 70 Grad nach Osten fallend, auf "welchen die Stollen angeschlagen sind. Auf den Halden findet man viele Erzbrocken, die auf einstigen regen Betrieb schließen lassen. Haldenproben ergaben (1888 vorgenommen): 16% Schlich, Spuren von Freigold, 0,0126%; vererztes Gold, 0,05747% Silber oder von 1000 Meterzentnern Hauwerk 2,5 kg Gold und 9,5 kg Silber. Bergmeister Pfeffer probte im August 1889 die Halde und fand: Kupferkiesbrocken mit Lasur, 0,0011% Gold, 0,3012%; Silber und 8-9% Kupfer.

Die Gruben am Trömmern: östlich vom Pilatussee gegen die Trömmernscharte zu gelangt man zu den Ruinen des Bergwerkes am Trömmern. Auf einem Erzgang mit gleichem Streiche und Fallen wie am Pilatussee sind drei Stollen angesetzt, die aber gänzlich verbrochen sind. Fundstufen auf den Halden zeigen Bleiglanz sowie gold- und silberhältige Kiese. Hier baute einst Melchior Putz auf silberhältigen Bleiglanz. Halt: 0,2187% Silber und 60% Blei.

Zur Erhebung dieser Bergbaue im großen Zirknitztal schlägt May vor: 1. eine genaue Terrainvermessung mit Ein1eichnung aller sichtbaren Erzgänge und alten Gruben; 2. Unterfahrung der im guten Ruf stehenden alten Baue mit nicht zu großer Seigerhöhe zur Aufschließung der Sohlen der alten Baue. Hat man Erfolge dabei, so müßten 3. in Mittelhöhe einige Unterbaustollen84) eingetrieben werden. Nach diesen Unterbaustollen in Mittelhöhe wäre 4. an der Talsohle ein Haupt- und Revierstollen für alle Baue. In der linken Talseite anzulegen. Bei jedem dieser Zubaue wird man in geringen Entfernungen auf abbauwürdige Gänge stoßen, Die erste Kategorie der obersten Zubaustollen (an der unteren und oberen Parzissel, am Pilatussee und am Trömmern) würden eine Länge von 100-400 m haben und 60-100 m tief eindringen. Die Kategorie 2 der Zubaustollen in Mittellhöhe (am rechten Talgehänge in der Gegend des Pilatussees, am linken Gehänge etwa bei den Gruben der Milileiten) würden Länge von 500-1400 m und eine Seigertiefe von 300 m haben. Die Kategorie 3 der untersten Zuhaustollen (am rechten Talgehänge beim Christileidenstollen, am linken dem Christileidenstollen gegenüber) würden Längen von 1500 bis 2500 m erreichen und alle vorhandenen Erzgänge zwischen Rotem Mann und Alteck bei einer Seigertiefe von 800 m verqueren. Eine Drahtseilbahn von Döllach könnte bis zu den Gruben führen. Die Aufbereitung der Erze hätte ebenfalls in Döllach zu erfolgen, wo auch die Wasserkräfte des Zirknitzfalles die notwendigen elektrischen Energien liefern würden. So weit der auszugsweise wiedergegebene

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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