Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 137

Freudental, am Talschluß gelegen in 2700 m Seehöhe, 1800 begangen. Die Alten haben hier vorwiegend auf göldischen Pyrit und Kupferkies sowie auf silberhältigen Bleiglanz gebaut.

Erbstollen, 300 m unter dem Freudental. Von einem gewissen Ruep Mayer angeblich begonnen zur Entwässerung und Belüftung der verhauten Moderegger Gruben, die nur Wassers wegen verlassen worden waren. Vor Erreichung des Zieles wurde auf einen mächtigen Erzgang gestoßen, der bis zum Tag hinauf abgebaut wurde. Wegen Einbruches von Grubenwässern und Wettermangels wurde auch dieser Bau verlassen, daher sind die Freudentalergänge unten noch unverhaut. Die Salzburger haben am Nordosthang des Altecks in 2800 m Höhe auf die gleichen Gänge gebaut und in Schrämmarbeit einen 5000 m langen Stollen eingetrieben, die Gänge aber nur in der Höhe verhaut, die Stollen dann aber auch Wassers und Wetters wegen verlassen. 1875 wurde mit der Wiedergewältigung des Erbstollens begonnen, die Arbeit aber nicht vollendet. Das Mundloch war mit Erzen verstürzt, der Stollen selbst meist verbrochen, enge und gewunden, auf 160 m vorgedrungen, Förderung war nur am Bauche kriechend möglich. Die Halde des Erbstollens zeigt noch viele Erze und erscheint abbauwürdig. Die Haldenerze ergaben 8 Prozent Schlich und 100 kg Schlich enthielten: 0.012 Freigold, 0.006 vererztes Gold, 0.100 Silber, 26 Prozent Blei und I Prozent Kupfer.

Milileiten : 200 m ober dem Zirknitzbach in 2200 m Seehöhe. Weideboden mit 14 alten Grubeneinbauen, Schachte und Halden. Gruben am Tag alle verbrochen, fast unkenntlich. Die Halden erwiesen sich fast ohne Erze.

Die Gruben am Eckkopf. 2700 m Seehöhe, liegen über den Gruben der Milileiten und beginnen gleich unter der Spitze des Eckkopfes, wo die Alten den Bau mit der obersten Fundgrube begannen und mit kurzen Stollen nach dem Verflächen des Erzes 4 Einbaue anlegten. Unter den untersten Einbauen ist der Erzgang ebenfalls wegen Wetters und Wassers unverhaut geblieben. Haldenproben ergaben: kein Freigold, 0.0005 Perzent vererztes Gold, 1,45 Perzent Silber und 32 Prozent Blei in 100 kg Schlich. Auf den Halden findet man Brocken von Zinkblende, Spateisenstein und etwas Bleiglanz nebst eisenschüssigen Gangmassen mit etwas Kiesen.

Christileiden: 2100 m Seehöhe und 70 m ober dem Zirknitzbach gelegen unter einer Felswand, wurde auf einem aus beißenden gold- und silberhältigen, Kies führenden Erzgang aufgeschlagen. Verflächen und Streichen ähnlich den Moderegger Gängen 70 Grad östlich und nach Stund 3. Der Stollen ist beim Beginn verbrochen. Stufferze sollen im Zentner 0.047 Prozent göldisches Silber, der Schlich 2-3 Lot, das ist 0.0625 Prozent göldisches Silber halten. Die Grube wurde kurze Zeit von Th. Komposch bearbeitet, wegen Mangels an Geld aber eingestellt. Man vermutet, daß die Alten mit diesem Grubenbau die höhergelegenen Erzmittel abzuqueren und in der Tiefe zu erreichen hofften. Komposch begann

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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