Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 133 verwendet wurden. Auch die Schmelzmanipulation war äußerst
mangelhaft und zeigte große Abgänge, der Ofengang war gewöhnlich
versetzt, so daß die Schmelzerzeugung vor Beendigung des Wochenwerkes
aufhören mußte. Daran fügt der Berichterstatter noch eine Beschreibung des
Goldbergbaues auf dem Waschgang, auf dem Rücken zwischen dem
Zirknitzer und Astnergraben gelegen. Dort befanden sich an Gruben der Rosinastollen,
der Mathiasstollen und der Josefibau. Die Stollen lagen
unter der Erdoberfläche nur 4 bis 5 Klafter tief und waren daher dem
Zusetzen von Tagwässern im Frühjahr und Herbst und den Einfrierungen im
Winter sehr ausgesetzt, so daß man alle Jahre genötigt war, den Bau
neuerdings durch das Eis zu gewältigen. 1744 dürfte der Bergbau auf
goldhältige Kupfererze am nordwestlichen Hang angesessen haben. Die
Feldorter zeigten nicht allzureiche Erzanbrüche. 1754 hören wir, daß
auf einem quarzigen Feldort 4 Häuer angesetzt waren. 1759 arbeitete man
in der Maria-Hilfer-Zeche auf mittelmäßiges Erz. 1765 zeigte sich, daß
die reichsten Anbrüche bloß allein unter dem niedrigsten Joch des
Gebirges zu beleuchten waren, dieses mittlere Gebirge und die Einsattelung
erwiesen sich aber als gänzlich verhaut. 1770 heißt es in dem Berichte,
daß alle Untersuchungen, ob sich der Bau veredeln möchte, fruchtlos
geblieben waren, daher wurde die Auflassung des Bergbaues beschlossen.
1778 fällte Marcher über den Bergbau daselbst ein günstiges Urteil, so
daß ein Hoffnungsbau eingerichtet wurde. 1784 bereiste Felix Dillinger
den Bergbau und fand, daß die vorrätigen Erze und Pochgänge nicht
einmal die Förderungskosten lohnen würden. So weit der Berichterstatter
Platzer, der seine Handschrift mit September 1827 zu Obervellach abschließt.
Als so zäh aber erwies sich die Lebenskraft des Großkirchheimer
Goldbergbaues und so berühmt sein Ruf, daß sich immer wieder wagemutige
Gewerken fanden, ihr Glück aufs neue zu versuchen. Nach einer Ruhepause
von 25 Jahren schürfte 1826 ein gewisser Andreas Ni der I an er im
Knappenwald bei Döllach und Johann Wurian am Waschgang. Im übrigen war
man in Großkirchheim völlig auf die Zinkerzeugung übergegangen. Das Ärar
betrieb hier eine Zinkhütte und zwar in Döllach (nicht zu verwechseln
mit der ärarischen Zinkhütte in Dellach im Drautale). In Döllach
bestanden 1806 zwei Zinköfen, das Döllacher Zink ging zum großen Teil
über den Heiligenbluter Tauern nach Salzburg. Frächter war der
Heiligenbluter Wirt Anton Pichler, als Gegenfracht wurde Salz geladen.79)
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