Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 132 gelegen, die außerordentlich große Abgänge ergilb. Die
Hofkammer verordnete die gänzliche Auflassung des Waschganges und den
Betrieb der Goldzeche als Hoffnungsbau. 1783 wurde namentlich im
Saringerstollen gearbeitet. 1784 untersuchte der Landmünzprobierer Felix
Dillinger die Goldzeche und empfahl die Belegung des Lehnschafter
Feldortes mit vier Häuern wegen des großen Gold- und Silberhaltes der
Erze und Pochgänge. Nun fehlen bis 1793 alle Berichte. In diesem Jahre
wurden alle vorrätigen Erzmittel einer Untersuchung unterzogen, um zu
einem Schluß zu kommen, welche Bauten fortgesetzt werden sollten. 1794
und 1795 geschieht in den Großkirchheimer Werksprotokollen des Goldzecher
Bergbaues keine Erwähnung mehr. Gelegentliche Schürfungen wurden ob der
Ortschaft Mitten im dortigen Wald am "Fürst"
vorgenommen, ebenso bei Mörtschach, die jedoch keinen nachhaltigen
Erfolg aufwiesen. Nach dem Berichter bauten um 1800 ein Graf Tannenberg
und Graf Liechtenturm, beide aus Tirol, unter der Direktion eines gewissen
Muchar, von Erfolgen weiß man nichts. Direktor Muchar erließ einen
Aufruf in den Zeitungen, es beteiligte sich jedoch niemand. "Der
Zustand der Taggebäude", so heißt es in der Handschrift weiter,
"ist erbärmlich, das Pochwerk in der Fleiß ist durch eine Lawine gänzlich
zugrundegerichtet, das Häuerhaus bei dem Bergbau wie die Schmiedstube,
Bergschmiede, Erzvorratshaus ganz zerfallen. Von dem Sackzieherhaus unter
dem Seebichl ist keine Spur mehr vorhanden. Die Stollen sind alle von Tag
hinein ganz verbrochen und man kann nur nach vorhergegangener mühsamer
Aufbrechung des Eises mit größter Lebensgefahr in den inneren Bau
gelangen." Als Ursachen für den Verfall des Goldzecher Bergbaues
bezeichnet der Verfasser die klimatischen Verhältnisse und den unregelmäßigen
Bau im Innern des Berges. Das Klima habe sich innerhalb der letzten 30
Jahre derart verschlimmert, daß nicht nur allein sehr viele Grubengebäude,
welche im Anfang des vorigen Jahrhunderts noch auf trockener Erde standen,
dermalen ganz mit Schnee und Eis bedeckt sind, sondern auch die Gletscher
so weit vorgeschritten sind, daß beim Abbrechen des Eises unter demselben
gesunde Lärchenstöcke gesehen wurden. (!)
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