Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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gedrungen im tauffen ersten pirg mit dem segen gottes erraicht und eröffnet worden ist. Vors anders Gottes gnad nit des Puzens vleiß lmd berchwerksverstand gewesen wer, so mochten villeicht der kaiserlichen Majestät pergschatz an bemelter Goldzech unverpaut beliben sein und ain kaiserl. kammergefell und ander steuer schmelerung genummen haben. Bei sand Christoffen und unser Frauen und sand Bartlme an der oberen Goldzech in Grosskirchham ist. ehund Puz darin khumen, khain statliche nuze arbait beschehen. Das ganz 49. jahr wegen unverhoffnung im stillen ligen lassen und nit darbei gearbeit worden. Darumben Hans Lobenhammer, Verweser seiner Herren der Zotten, und hoffnung halber frei aufgelassen, davon wir vier zeugen sein. Alsbald jetzt gedachter gewerkh darain khumen, sein aufs neue das ober Goldzech widerumben aufgerichtet und erbaut und auf heutigen tag in steter arbait erhalten worden". Wie der Prozeß ausging, ist aus den Akten leider nicht zu ersehen.

In den 60er Jahren des 16. Jahrhunderts erfahren wir zum ersten Mal nähere Angaben über das Ausmaß der Produktion.

Nach dem Bericht49) des Oberstbergmeisters Singer betrug die Edelmetallproduktion in Großkirchheim:

,,1560, Gold gemacht, so der k. k. Majestät

verwechselt worden:                                                       91 Mark 13 Lot - Qu.

Silber, so in Wechsel kommen                                          538 Mark -   Lot - Qu.

1561, Gold gemacht. so in Wechsel kommen                       125 Mark    –Lot - Qu.

Silber. so in Wechsel kommen                                         1414 Mark 10 Lot - Qu.

1562, Gold, so in Wechsel kommen                                   177 Mark   2 Lot 2 Qu.

Silber, so in Wechsel kommen                                         1652 Mark   7 Lot 3 Qu.

Wir wissen aus dem Schreiben Siegharts an König Ferdinand I., daß Putz den halben Grubenanteil an der Goldzeche um 32700 Gulden den Kirchbergern verkauft hatte. Sie, Putz und die Weitmoser. waren in Großkirchheim die führenden Gewerken.

Ein Freibuch aus dem Jahre 156550) aus der kleinen und großen Fleiß gibt uns Aufschluß über die dortigen Besitzverhältnisse. In diesem Jahre kamen die Kirchbergerischen Herren durch ihren Vaktor Christof Nef um Freiung ein, „aus ursachen, das sy sonsten in stattlichem pauen sein mit diesem anhang. ob sy mittler zeit der gebeu ein oder mer mit arbeit besuechen oder inhalten würden, daß es dennoch der freiung unvergriffen und on schaden sein soll...." Es werden nun die Gruben aufgezählt in der clain Vleis ober dem puecher am Morlagg 3 Gebäu. in Häbten (westlich des Sandkopfes) 19 Gebäu. am Kölbl an der oberen Goldzech 7 Gebäu, in der clein Vleis neben und ober dem See 14 Gebäu, unter dem Hörndel 4 Gebäu, in der Keesleiten untern Hörndl 4 Gebäu, am Hörndel 12 Gebäu, am Hietenfuess nordwestlich des Sandkopfes gelegen 26 Gebäu. am Pilatussee 6, in der Missinäten am Tauern 3 Gebäu. Im Mittern und hohen Kempen

49) HofkA.. Fasc. 17.317.

50) KLA., Berghauptmannschaftsarchiv, Nr. 527.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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