Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 107

Sie schlagen nun vor: "...also was die mark göldig silber über ein lot Gold in der Mark Silber hält, soll von jeder mark zwen guiden in wechsel an beschwer geben, was aber die mark silber unter dem lot und das lot helt, solle wie bisher verricht und bezahlt werden, ...im übrigen seien die perkwerch dits landes nye so geferlich und ring dann jetzo gestanden..."

Am 29. September 1555 wurde, wie bereits erwähnt, von König Ferdinand Schloß und Herrschaft Falkenstein sowie das Amt Großkirchheim dem Wolf Weitmoser41) verpfändet. Die Weitmoser lassen sich bis 1580 im Großkirchheimer Bezirk nachweisen und es sei vorausgreifend gleich hier erwähnt, daß am 27. März des Jahres 1580 die Brüder Hans und Christoph Weitmoser in Winkl, Gewerken in der Gastein und Rauris, dem Melchior Putz von Kirchheimegg dem Älteren verschiedene Güter in Großkirchheim verkauften.42)

Damit wurde der Name eines Geschlechtes genannt, das mit der Geschichte des Edelmetallbergbaues im Großkirchheimer Bezirk und weit darüber hinaus aufs innigste zusammenhängt. Wir entsinnen uns, daß uns im Empfangsbuch von 1496 bereits ein Lienhard und Georg Putz als Grubeninhaber in der Fleiß begegneten. Die Putz stammten aus Augsburg, neben ihnen beteiligte sich so manche andere süddeutsche Familie wie die Hochstätter, Fugger, Sieghart und andere am Kärntner Bergbau. Vielleicht gehörten sie auch zu jener Gruppe von Gewerken, die am Moderegg den "Schwabenbau" betrieben. Jedenfalls waren sie anfänglich kleine, bescheidene Gewerken ohne sonderliche Bedeutung. In welchem verwandtschaftlichen Verhältnis die beiden vorgenannten Lienhard und Georg zu dem älteren Melchior Putz standen, läßt sich nicht ermitteln. Melchior der Ältere war der Begründer des Reichtums des Hauses und zugleich dessen Kulminationspunkt, denn nach ihm ging es mit dem Reichtum der Familie rasch bergab.

Melchior Putz der Ältere war zunächst zusammen mit Balthasar von Khünburg im Bergbau tätig und es ist uns ein Schreiben des letztgenannten an seinen lieben Freund Melchior Putz, wohnhaft im Schloß Kirchheim, von Jahre 1553 erhalten geblieben -das Schloß mußte also bereits damals in Döllach bestanden haben43) worin er von ihm eine Schuld von 6 Pfund und 12 Pfennigen einforderte. In besonderem freundschaftlichem Verhältnis stand Melchior Putz zu dem Propst von Sagritz, Christof von Khünburg, Rat des Erzbischofs von Salzburg und später Viceflom und Pfleger auf Mosheim. Auch er arbeitete in Kompagnie mit Melchior Putz und aus einer Raitung der Jahre 1553-1556 wissen wir, daß der Propst ein halbes Neuntel am "Gosserat" besaß, ferner ein halbes Neuntel am Hohen Kempen und ein ganzes Neuntel beim Heiligen Geist in der Goldzech. Die Samkost für seine Bergwerksanteile betrug in zwei Jahren 1450 Gulden und der Lebensmittel

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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