Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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ten Krainer Geschlechtes, das sich hier am Bergbau betätigte -an Hans Hoffmann zum Grünenberg, den obersten Schatzmeister des Erzherzogs, "daß ich für nottuerftig und guet anseche, daß die kunigliche Majestät, unser gnedigster herr und alle gewerkhen des perkwerkes beim Erbstollen am Moderekh zu nutz und guetem ernstlichen bevelch an den perkrichter zu Döllach Jörgen Dueller ausließ...mit dergleichen meinung, ir Majestät wär glaublich bericht, daß der jetzig huetmann pey gemelten erbstollen von etlichen verschinen tagen viel guets gewunnen ärzt heraus auf die halden und perg unnutzlichen geschütt, das nit allein ihro Majestät zum nachteil ieres kammerguets, sondern auch alle gewerken zum schaden reiche. Demnach begert ihre künigliche Majestät mit allem ernst an jen, daß er sollichs furan mit allen vleiß abstell, die weil derselb erbstollen nachent an dem salzburgischen perkwerch pey der Rauris läge, also daß man dasselb guet ärzt, so im ermelten erbstollen gewonnen, leichtlich und pald hinüber in die Rauris heimblich füren nnd getragen mag..." Auersberg bittet weiter: "...dem pergmeister zu bevelchen, da uns die Villacher von den oberen acht grueben zu gefar und nachteil unsers erbstolln zuepawen, daß er solliches nit gestatte sundern abstelle...". Bereits am 26. August erfolgte tatsächlich ein diesbezügliches Mahnschreiben der Hofkammer an Jörg Dueler. Aus einem Vergleich der Moderegger Gewerken vom 28. August 1528 erfahren wir deren Namen. Es sind dies: Hans von Auersberg, Herr zu Schaumberg, Christof und Hans Gebrüder die Seenussen aus Villach und deren Bergsverwandte. Sie vergleichen sich dahin, daß jeder Gewerke, der sein Erz verkaufen will, solches den andern als seinen Mitgewerken vorerst anbieten müsse und nach "vermögen der bergwerksordnung" "im ziemlichen kauf zuesten lasse".36)

In den Vierzigerjahren des 16. Jahrhunderts tritt ein neues Fundgebiet des Großkirchheimer Bezirkes auf, die Gößnitz, ein Seitental des Mölltales, das bei Zlapp in die Schobergruppe hineinführt. Zlapp selbst wird bereits 1496 als Fundort genannt. 1542 aber liegt ein Schreiben37) der Gewerken Hans Vasolt und Hans Ambtmann, beide Lienzer Bürger, an den Oberstbergrichter Martin Zott vor. "Sie haben", so schreiben die beiden, "ir perkwerch in der Gößnitz in Großkirchheim, welches ain waschwerk ist (hier nicht als Flußwäscherei zu verstehen, sondern als Naßpochwerk, in dem Poch und Schlemmprozeß vereinigt waren) und sich aus gnaden des allmechtigen wol erzeigt. Nun tragen wir aber großen mangel und nachteil, daß wir unsern schlich (den feinen Pochschlamm), den wir allda machen one Kobolt (Kobalt), Khiss, Frisch- und Saegerwerk nit schmelzen mögen. Sie seien bemüßigt, ein solches bergwerk zu pauen und zu errichten", ansonsten müßten sie den Bergbau einstellen. Anscheinend aber hatten sie bereits ein solche

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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