Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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in Kirchhaim etlich new schirf empfangen, da wirdet ain grueben paut, haist zum Mer, ist am Khasereck in der Zellnilen ain zech empfangen, aber diese zeit nur ain grueben in paw, die andern seindt aufgelassen. Mer ain ander Chor haist im Guettenthal, darinnen ist ain zech aufgeschlageil, paut man zwo grueben, st. Peter und st. Daniel, die seindt zusammengeschlagen, die andern sind gefreit. es sein auch auf andern clufften verfach beschehen, aber diser zeit in khainen wesen oder pau. Mer ain Hochgepürg ob dem Guetthal am Khloben ist ain zech, darauf wirdet ain grueben pawt, haist unser Fraw, st. Blasi, st. Ruprecht seindt gefreidt, die andern sind aufgelassen. Mer ein Chor haist im Sabarniz, ist ain zech darauf, wirdet ain grueben paut, haißt zu unser Frau, der Kreuz und Glück, st. Michael, st. Josef, st. Niklas sind jetlo im Schneegefäll gefreidt. Auch ist am Vichlberg verschiner zait ain zech empfangen, darauf etliche grueben paut worden, aber alle wider verlegen. Mer sindt zu Winklhern zwischen pergen etlich grueben paut wor. den, aber alle wider aufgeben worden. Am Rueden ist ain groß weits pürg und von guetten arzt anlaigen, aber diser zait khain zech oder gruben in arbeit. Mer ein Char ist in Asten, darinn von arzt und Khißwerch schöne anzeigen und spür sindt, aber diser zaitten paut man an der ennden nit. Ain ander Chor haist auf den Trögen, auch von arzt und khiss schöne anzaigen, auch vor zaitten darin gepaut, aber yezo alles verlegen. In der großen Vleiß ist khurzlich paut worden an mer orten, khiss werch schöner anzaigen, abel" diser zeit aufgelassen. Dergleichen sind in Perkgericht Großkirchheim mer Pürg, Alben und Töller, darinnen sich spür und anzaigen erzaigen, aber diser zeit in khaineri thuen oder wesen."

Es herrschte demnach weitgehende Stagnation im Bergbau, wozu allerdings auch die innenpolitische Lage beitrug. Der Aufstand der Salzburger Bauern und Knappen in den Jahren 1525j26 warf seine Wellen auch ins Kärntnerische herüber, waren doch die Gastein und Rauris Brennpunkte des Aufstandes. Die labile wirtschaftliche Lage der Bergwerke bot den günstigen Nährboden für jede revolutionäre Bewegung und immer, wenn es im Lande zu Unruhen kam, waren die Bergknappen an erster Stelle zu finden, insoferne bildeten sie geradezu das wirtschaftliche Barometer des Landes. Ihre Gegnerschaft zu den bestehenden Verhältnissen kleidete sich in die in damaliger Zeit einzigmögliche Form, der religiösen Opposition. Die Großkirchheimer Knappen -viele von ihnen wohl ohne Arbeit und Verdienst -traten sofort mit den Aufständischen in ein Bundesverhältnis und wählten einen gewissen Reintaler zu ihrem Hauptmann.35) Zu größeren Aktionen kam es aber nicht.

Trotz der Dringlichkeit der Fertigstellung des Moderegger Erbstollens war dieser auch 1527 noch nicht vollendet. Am 7. August 1527 schreibt Hans von Auersberg -wohl ein Mitglied des bekann

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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