Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 104 in Kirchhaim etlich new schirf empfangen, da wirdet ain
grueben paut, haist zum Mer, ist am Khasereck in der Zellnilen ain
zech empfangen, aber diese zeit nur ain grueben in paw, die andern seindt
aufgelassen. Mer ain ander Chor haist im Guettenthal, darinnen ist
ain zech aufgeschlageil, paut man zwo grueben, st. Peter und st. Daniel,
die seindt zusammengeschlagen, die andern sind gefreit. es sein auch auf
andern clufften verfach beschehen, aber diser zeit in khainen wesen oder
pau. Mer ain Hochgepürg ob dem Guetthal am Khloben ist ain zech,
darauf wirdet ain grueben pawt, haist unser Fraw, st. Blasi,
st. Ruprecht seindt gefreidt, die andern sind aufgelassen. Mer ein Chor
haist im Sabarniz, ist ain zech darauf, wirdet ain grueben paut,
haißt zu unser Frau, der Kreuz und Glück, st. Michael, st. Josef, st. Niklas sind jetlo im
Schneegefäll gefreidt. Auch ist am Vichlberg verschiner zait ain
zech empfangen, darauf etliche grueben paut worden, aber alle wider
verlegen. Mer sindt zu Winklhern zwischen pergen etlich grueben
paut wor. den, aber alle wider aufgeben worden. Am Rueden ist ain
groß weits pürg und von guetten arzt anlaigen, aber diser zait khain
zech oder gruben in arbeit. Mer ein Char ist in Asten, darinn von
arzt und Khißwerch schöne anzeigen und spür sindt, aber diser zaitten
paut man an der ennden nit. Ain ander Chor haist auf den Trögen,
auch von arzt und khiss schöne anzaigen, auch vor zaitten darin gepaut,
aber yezo alles verlegen. In der großen Vleiß ist khurzlich paut worden
an mer orten, khiss werch schöner anzaigen, abel" diser zeit
aufgelassen. Dergleichen sind in Perkgericht Großkirchheim mer Pürg,
Alben und Töller, darinnen sich spür und anzaigen erzaigen, aber diser
zeit in khaineri thuen oder wesen." Es herrschte demnach weitgehende Stagnation im Bergbau,
wozu allerdings auch die innenpolitische Lage beitrug. Der Aufstand der
Salzburger Bauern und Knappen in den Jahren 1525j26 warf seine Wellen auch
ins Kärntnerische herüber, waren doch die Gastein und Rauris Brennpunkte
des Aufstandes. Die labile wirtschaftliche Lage der Bergwerke bot den günstigen
Nährboden für jede revolutionäre Bewegung und immer, wenn es im Lande
zu Unruhen kam, waren die Bergknappen an erster Stelle zu finden,
insoferne bildeten sie geradezu das wirtschaftliche Barometer des Landes.
Ihre Gegnerschaft zu den bestehenden Verhältnissen kleidete sich in die
in damaliger Zeit einzigmögliche Form, der religiösen Opposition. Die
Großkirchheimer Knappen -viele von ihnen wohl ohne Arbeit und Verdienst
-traten sofort mit den Aufständischen in ein Bundesverhältnis und wählten
einen gewissen Reintaler zu ihrem Hauptmann.35) Zu größeren
Aktionen kam es aber nicht.
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