Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

Seite 103

genaue Beschreibung auch des Großkirchheimer Berggerichtsbezirkes und der darin bestehenden Bergbaue. Es heißt darin:34) "Ist erstlich ain Thal und Chor gegen dem Albenkhögl ain alt Perkwerk, haist am Moderegg, sindt zwo zechen, genanndt die neue und die alte zech, da werden die Tagstollen furdernusstollen, fert und schacht mit arbait ingehalten biß auf zuekunft des erbstollen. (Der Bau ruhte also um diese Zeit.) "Der Erbstollen, so darunder aufgeschlagen, ist lannger zeit paut und wirdt nach fur und fur ain lechen auf das ander am Veldort verdingt, biß der paw hinzu und undter die obangezeigten zechen und schacht, daz wasser zufellen lufft und wetter pringen, treiben wirdet. Noch seindt üm Modereck außerhalben der zwen zechen vier grueben verfangen, die aine ist yezo in arbeit, die ander sein yezo von unsicherhait wegen der Län (Lawinen) gefreit, heißen mit Namen st. Georg, st. Andre, st. Christoff und st. Wolfgang. In Mitten Khempen neben . dem Erbstollen ist den verganngen Summer ain grueben paut worden, haißt st. Leonhard. Daneben ist noch der Krhellen Stollen verfangen, aber yetzo, so man khain not turft dahin bringen mag, sindt die payden paw gefreit. Mer ist in den hohen Khempen vor etlichen jaren ain perkwerch gewest, auch derselben zeit vil arzt daselbst gehaut, aus der selben zech sind yezo drey grueben wider in arbait, haiBen das Guckenpaw, Narrenpaw, und bey den Khunigen, die andern sindt alle verlegen. Mer sindt zwo grueben in brauch und arbeit undter den Khempen, auf ainer andern klufft, die aine haißt das Kheglpaw und st. Christoph, seindt yetzo auf den winter auch gefreidt. An dem perg, do die Khauf ligen, genannt die Millichleuten, ist vor etlich jaren ain groß paw beschechen und vil arzt gehaut, aber dieser zeit in kheinem wesen. Gegen den Khempen über ist ain ander perg, genanndt an der Großleithen, seindt bei acht alter paw, darunter werden zwo grueben paut, genanndt st. Georg. st. Johann, die andern ligen. An der Politzen undter der Großleithen paut der Polizer ain gruben und haißt zum Polizerpaw. Für Pilatussee hinüber ist ain ander Chor, haißt in der khlain Vleiß, sindt darin zech drey, die erste heißt die Ochslin. Darauf werden paut sechs grueben, mit Namen st. Andreasstollen, st. Florian, st. Primus, die Ochslin, st. Michael und zum Himmelbergen, die ander gruben sindt frey, haißen die Stampferin st. Christoff. st. Erasmus und st. Nikla. Die ander haißt der Österreichzech (!) darauf sind im paw st. Ruprecht, Unser Fraw, st. Achatz, unser Frauen Liechtmeß und der Neydhardt, auf bemelter lech sind acht grueben gefreidt, genandt st. Daniel, die überschar, st. Elisaweth, zum Lorenz, zum hl. Blut. st. Christof, st. .Jakob, zum unschuldigen Kindlein. Auf der Goldlech ist ain grueben in arbait, heißt st. Michael, die andern grueben sindt verlegen, doch haben etliche gewerkhen ir thail gefridt dergestalt, wan dieselben paw wider verfangen werden, wellen sy ir thail pawen. Auch sindt under dem Raurschenthauern (Raurisertauern)

34) KLA., AHR., Nr. 2270.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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