Wießner H. / I                                                                           Textauszug

 

Seite 100

Modereck zu beraten. Wir ersehen daraus, welche Wichtigkeit man diesem Grubenfelde zumaß, an dem jedenfalls der Kaiser selbst als Gewerke Anteil hatte. Als Sachverständige waren auch die Berggeschworenen von Schwaz, Hans Lasla, Bergrichter von "Zuckenhuet", Stefan Zainer, Schiner in der Neumark, und Josef Holzlaib, Schiner der Grafschaft Ortenburg, zugegen. Der Bergbau wurde nun kommissionell befahren und der Bau des Erbstollens "zu hilf der ertrunkenen schächt" beschlossen. Als Gewerken zeichneten: Christof von Waxenstein, Jörg Lengholzer, Andre Ronegker, Siegmund Krell, der uns also kaiserlicher Geldgeber und Pächter der Bergbaue bereits begegnete, Hermann Gretischnig aus Vellach, die Hochstätterschen Erben -wir sehen, daß auch diese bekannte süddeutsche Familie hier am Bergbau beteiligt war. König Maximilian war durch den Bergrichter Lucas Strasser vertreten, weiters erscheinen Markus 'rurner, Lamprecht Zäch, Lucas Strasser für sich selbst, Clement Pernolf für sich und seine Mitgewerken, Jörg Hauser, Blasius Lestrin, Hans Stiegler, Wolfgang Graf, Jesold, Kneffel, Post, Grünwald, Fritzer und andere.

Grasleiten und Parzissel treten um 1500 immer mehr in den Vordergrund, in der Fleiß der Jaidtrog(Gjaidtroghöhe). 1500 erschienen, am "Eritag vor unser lieben Frauen tag der geburt vor Lucas Strasser die zeit Lanntund Bergrichter in Kirchheim die erbern Perkleit: Hans Meyr von der Terfis (Tarvis), Georg Ruckenhaspel, Michel Steyrer, Liendl Schartner, Peter am Zegk" mit dem Vorhaben, die verlassen Gruben am Hohen Kempen wieder zu erheben. Sie hatten die Gruben vor drei Jahren empfangen, also 1499, und "auf dem perg in der gruben und halden gewaschen und gekuth, doch aber wenig frucht gepracht" -man ging also bereits daran, das von den Vorgängen auf die Halden gestürzte Hauwerk im Pochverfahren auszuwerten, ohne jedoch sondetliche Erfolge damit zu erzielen. Die vorbenannten Gewerken wollten nun "under all schächt der newn grueben auf ir costung zupauen" -also einen Erbstollen anlegen, weil auch hier die Gruben ertrunken waren -"mit namen die vier grueben mit allen iren rechten, als si empfangen und zusammengeschlagen sein, das Narrenpau, das Guldenpau, die Künigin und die Kuenbergerin" -wohl nach dem Gewerken Khünburg so genannt -, der Bau wurde nun befahren und die Anlage eines Zubaustollens -zu unser Frauen -beschlossen. 1503 tritt die kleine Zirknitz immer mehr in das Blickfeld mit den Gewerken: Peter Heiß, Stofl Vischer, Bartl Windbichler, Andre Jesold, ,Jörg Seyberstett, ebenso wird die Planitzen, östlich Döllach, wiederholt als Grubengebiet genannt. Am "Hörndl" im Guttal bauten die Gewerken Wolfgang Bauernfeind, Andre ,Jesold und Hans Strasser, am Waschgang in der kleinen Zirknitz Christof von Khuen, burg aus Vellach, der spätere Salzburger Vicedom und Pfleger auf Mosheim. Viel genannt wird ab 1505 die "Hell am Zirknitzpach" mit dem Gewerken Hans Müller, die "zech under dem Gosseratt", auf der Andre Jesold baute.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....