Wießner H. / I                                                                              Textauszug

 

Seite 93

sind. Weiters entnehmen wir daraus, daß die erzführenden Schichten des Moderecks vertikal, also senkrecht oder stark fallend gelagert sein mußten, dies geht aus der Verleihung nach Schachtrecht hervor. Schließlich geht aus dem Zusatz, daß die alten Schachte in der Tiefe nicht verlegt, also nicht mit taubem Gestein verschüttet werden dürfen, zum ersten die große Tiefe der Abbaustellen hervor, was auf langjährigen Betrieb und hohe Kosten der Ausbringung des Hauwerkes schließen läßt, andererseits ist aber daraus eine arge Verlotterung des ganzen Bergbaubetriebes zu ersehen, die eingerissen war und der nun gesteuert werden sollte.

Es ist hier am Platze, einiges über die Grubennamen zu sagen. Die Schachte und Stollen nach Heiligen zu benennen, gewöhnlich wurde dazu der Namenspatron des Gewerken gewählt, entsprach der religiösen Einstellung der Zeit. Die gefährliche Bergmannsarbeit tat ein übriges, den Knappen ihre Ohnmacht und Hilflosigkeit den Naturgewalten gegenüber tiefer als anderen Werktätigen empfinden zu lassen. Auch die Absicht der Bannung des Erfolges mochte darin gelegen haben, hießen doch viele Gruben "zum Glück". Die Unbedenklichkeit der Knappen in diesen Dingen geht schon daraus hervor, daß man biblische Personen des alten Testamentes kurzerhand zu Heiligen machte und Gruben st. Adam, st. Abraham usw. benannte. Der Einfluß humanistisch gebildeter Gewerken wiederum äußerte sich in Grubenbenennungen, die der Götterlehre der Griechen und Römer entnommen waren, wie Jupiter, Saturn, Pluto usw. Im 18. und 19. Jahrhundert verwendete man für größere Gruben die Namen von Mitgliedern des Herrscherhauses, daneben gaben Familiennamen der Gewerken aber auch Landschaftsformen, die Art der erbauten Erze, ihrer Lagerung und dergleichen Motive für die Benennung der Gruben.

Ein weiterer Gewerke, den uns das Lehenbuch nennt, ist Jakob Erber mit der Grube st. Martin "an dem weg Zirkh am Moderekh". Ferner begegnen uns: Hans Winkler mit einer Grube an der Höhenkluft, genannt st. Johann, Jäkl Wämpl mit einer alten verlegenen Grube "zum Wämplbau", wohl also Familienbesitz, der wieder aktiviert wurde, Jörg Schüler auf der neuen Zech mit st. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute und daher als Grubenname ungemein häufig verwendet, Helmreich Schwersand mit st. Christof, Hans Hollensteiner mit der Grube st. Hieronymus, Hans Kroger mit st. Johann und Sixt Schneider mit der Grube zur Engelsburg, alle auf dem Modereck gelegen, insgesamt 9 Schachte, ungerechnet die in der Urkunde von 1496 genannten Gruben hl. Dreikönig, st. Peter, st. Ulrich und st. Helferin sowie andere unbebaute Gruben, die unempfangen ruhen blieben.

Südwestlich des Moderecks, ebenfalls am Westhang des Eckkopfes, lag die "Milleiten". Hier begegnen uns an Gewerken und Gruben: "Albertus Steurer mit einer alten, verlegenen Grube st. Ulrich, Jörg Vochner mit einer alten, verlegenen Grube zum Glück, Augustin Stembler mit der Grube st. Pankraz, Jörg Prax

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....