Wießner H. / I                                                                           Textauszug

 

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Die dritte Grube auf dem Modereck war der "Wämplbau", so genannt nach dem Gewerken Wämpl, der uns noch im Berglehenbuch von 1496 begegnet. Hier wurden im Jahre 2 Abrechnungen mit einem Gesamtergebnis von 77 Pfunden gehalten. Die vierte Grube war der "Newkircherbau" mit 7 Abrechnungsterminen und einer Gesamtsumme von 203 Pfunden. Der "Schwabenbau", ebenfalls auf dem Modereck gelegen, führte seinen Namen wohl nach schwäbischen Gewerken, deren Namen aber nicht aufscheinen. Er lieferte in 7 Raitungen 216 Pfund 2 Schillinge und 13 Pfennige, war also eine der bedeutendsten Gruben. Die letzte im Raitbuch verzeichnete Grube hieß "die Pollitzerin" auf der "newen zech am Modereck" mit 7 Abrechnungen und einem Gesamtertrag von 134 Pfunden 3 Schillingen und 7 Pfennigen. An allen diesen Gruben hatten die beiden Gandolfs von Khünburg Anteil.

Unweit des Moderecks muß die Zeche "am hohen Kempen", gelegen haben, wenn sie auch heute nicht mehr genau fixierbar ist. Sie stand mit der Grube st. Daniel mit 511 Pfunden zu Buche, war also die ergiebigste Grube des ganzen Gebietes, aber nicht nur hier, sondern auch auf der nahen Goldzeche in der kleinen Fleiß22) waren die beiden Khünburg als Gewerken beteiligt. Die Goldzecher Gruben lagen in einer Höhe von fast 3000 Metern am Fuße des Goldzechkogels, der aus dem Eisfeld des kleinen Fleißkeeses aufragt und zählten zu den höchstgelegenen Gruben des ganzen Gebietes. Wir werden dieser Grubenanlage noch oft begegnen. über den dortigen Bergbaubetrieb liegt ein Schreiben Gandolfs von Khünburg an seinen Vetter Gandolf, Pfleger von Federaun, aus dem Jahre 1483 vor, worin es heißt: ...tu euch auch zu wissen, daß es von den gnaden Gottes noch woll stet pay den grueben, da ir dy tail kaufft habt". Der Federauner Pfleger mochte sich also vor nicht allzulanger Zeit eingekauft haben. Weiter heißt es: "auf den nagsten freytag wird der tayll pey der grueben pey 300 centner ungevarlich", ein sehr stattliches Erträgnis, da es sich doch wohl nur um eine Jahresteilabrechnung handelte. "Pey der oberen grueben" -mit der früher genannten war also die untere Goldzeche gemeint -"ist noch nit aufgeschayden, werden vielleicht pey 10 centner sein. Wir haben ~in schön ärzt dapey, aber ,vir pauen am andern ausgang, da wir das ärzt sten haben lassen. Ich will euch ein stueff (ein Probestück) desselben ärzt schickhen". Auch am Silberbergbau in der Teichel, einem Nebental des Mölltales am rechten Ufer, das in die Kreuzeckgruppe hinaufführt, waren 1484 die Khünburg beteiligt.23)

Nicht alle Gewerken waren vom Glücke begünstigt, gar mancher verbaute sein ganzes Kapital und hinterließ beim Abzug eine stattliche Schuldenlast, so zum Beispiel Wolfgang von der Alben. dessen Gruben der Erbkammerhen des Stiftes Passau, Wolfgang von Aham zu Wildenau, 1425 übernahm. Er verpflichtete sich

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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