Wießner H.                                                                               Textauszug

 

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streitigkeit gerathen, bis sie" alle wiedrumb davon komen und also verblieben ist. Dieses hat jetzt herr Andre Mallenthein angefangen zu pauen, auch dem henn von Ottenfels zu einem Mitgewerkhen angenommen, ,veils den zuepau vollenden, damit man das erzt, in wasser verlassen, erlangen kann." Pacher empfiehlt, vor allem das Lobetschtal und das Bergwerk in der Zirknitz zu erheben"

Noch genauer informiert uns über den Zustand der Bergwerke um 1660 der Bericht des Kirchbergerischen Verwesers in Großkirchheim Emanuel Steinberger, der auch zum Teil das Gebiet des Vellacher Berggerichtes behandelt. Es heißt da:159) "Mer von danneu herauf ein orth, im Lobetscheythal genand, daselbst die herren Puzen, Kirchbergischen und Amtmannischen vor jahren gebaut, auch ein pocher an diesem orth gewest, daselbst liegt das bergwerch etwan 2 pixenschuß vom Land, vorermelte herren haben auf die 100 scherm gebäuen aldorten gehabt und etlich jahr miteinander um dase1bige bergwerk gerecht und in stritt gestanden, dan des ärzt hat der Cent. ner 30 lot silber und der schlich von pruch der Centner 7 lot silber gehalten. Alte männer, die in leben seynd, vermelden, daß ihre vorältern jederzeit gegen innen meldung gethan, daß aldorten das ,vasser die grueben eingenommen und möcht vieleicht waß dran !;yen, in bedenkung, daß ein grubenzimmerer aldorten gewest, der hat ein zwerchstollen angehebt, aber auß armueth darvon setzen mitssen, die kluft fallt flach, da anderst der gang in die tieffe fällt, würde man solche gäng antreffen müssen, an diesem feldort hätten ihr 3 oder 4 man Jahr zu arbeiten, bis man die kluft abzwerchen thät." Steinberger el'Wähnt ferner das Silberbergwerk in der Lamizen, "Silberärz der Centner 30 Lot gehalten, der Schlich 13 Lot, hat auch Eisenstein und Kupfererz" ein Silberbergwerk bei Laimpach (Lainach), "so die herren Putzen, Kirchbergerischen und andere gewerken gebaut haben, dieses bergwerk ist ziemlich reich gewest, aber nur nirmveiß gelegen", sodann ein Silberberg"werk in st. Peter (bei Rangersdorf im Mölltal), ein Silberglanzbergwerk im "Städlerwald", "so die Herren Kirchbergerischen gebaut und die Pacherischen noch in Rechten haben, das ärzt hat gehalten 12 Lot Silber, der Schlich 14 lot Silber und die 60 Pfund Kupfer".

Mit dem Erliegen des Edelmetallbergbaues in der Dechant, Ladelnig und Lamitzen war die Bedeutung Obervellachs in der Edelmetallproduktion erledigt und der Schwerpunkt verlagerte sich in den Bergbezirk Steinfeld. Döllach kam wegen seiner Entlegenheit als administrative Zentralstelle nicht in Betracht, wohl aber das dem Verkehr aufgeschlossene Steinfeld im Drautal, das seit jeher in einem gewissen Konkurrenzkampf mit Obervellach gestanden hatte.160) Der Berggerichtsbezirk Steinfeld hatte ja auch im 18. Jahrhundert die Edelmetallbergbaugebiete von Obervellach, soweit sie der Kreuzeckgruppe angehörten, an sich gerissen.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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