Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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gelder für zwei Dechanter Bergleute, die "in der Schneelahn geblieben sind", dem Pfarrer 33 Krz. -ein Beleg, der die gefahrvolle Arbeit der Bergarbeiter im Winter beim Herunterschaffen der Erze ins Tal zur Schmelzhütte dartut. Wie viele der Sackzieher mögen da in den Bergwintern den Tod gefunden haben. Den Arbeitern der Kolmitz und Teichler Bergwerke, "die berührte 2 Arbeiter in der Lahn gesucht und zu Lande gebracht haben und bestatten helfen, bezahlt 8 Viertel Wein zu 2 fl 33 Krz. Die Baderin allhier für Heilung des am Berg geschädigten Mathes Schmied 3 fl". 1657 wollten die Fugger und Waldner keine Bruderladengelder mehr zahlen und 1664 brannte das Bruderhaus ab. In der neben gelegenen Werkstatt des Schlossermeisters Wolfgang Fröhlich war nächtlicherweile ein Feuer a.usgebrochen und hatte das Haus eingeäschert. "Weillen hievor gemeltermaßen das Bruederhaus in der feuersbrunst fast zu grund gangen auch ohne das mit abzug der unterhaltung und ausgaben gleichsamb nichts ertragen, als ist es für ratsamb befunden worden, soliches zu verkaufen und den kaufschilling auf interessen anzulegen, dahinfero ist selbiges samt dem krautgarten und dem einfang dem Maister Wolfgang Fröhlich, burger und schlosser zu Velach, verkauft worden per 133 fl". Davon wurden 60 Gulden bar erlegt, der Rest von 75 Gulden intabuliert. 1680 findet sich die letzte Eintragung.

Fanden wir bereits in dem eben erwähnten Bruderschaftsbuch Hinweise auf die Verhältnisse im Bergbau im 17. Jahrhundert, so fehlt es auch nicht an separaten Aufzeichnungen. Aus einer "gehorsamsten Auskunft über das alt verlegen sogenannte Ladelniger Silber- und Goldbergwerk" aus den Jahren 1607-1609154) heißt es: "St. Bartolomäusstollen ist der stärkste bau gefürt worden, der edle gang bis 3 span dick im anbruch. Im Blätzlschacht 3 daumeldick anstehend, der erzgang, so sich bis 10 Klaftern in die läng und tiefe extendiert." In der Zeit von 1606 bis 1609 standen 24 Lehenhäuer, 3 Gedinghäuer, 1 Hutmann, 2 Bergschmiede, 2 Grubenzimmerer und 6 Grubenläufer in Arbeit. In dieser Zeit gingen in der Ladelnig an Samkosten 7263 Gulden und beim alten Pucher 882 fl, zusammen 8145 fl, auf. Dagegen wurden "an erzen und schlich" abgeführt:

1003 Centner erz, darinnen     Silber 466 Mark 11 Lot 1 Qu.

                                         Gold 14 Mark, 9 Lot 1 Qu.

847 Centner Pochschlich         Silber 137 Mark 13 Lot 2 Qu.

                                          Gold 8 Mark 9 Lot 3 Qu.

250 Centner Vorrat                Silber 68 Mark 10 Lot 0 Qu.

                                          Gold 3 Mark 6 Lot 2 Qu.

2100 Erz und Schlich              Silber 637 Mark 2 Lot 1 Qu.

                                          Gold 26 Mark 9 Lot 2 Qu.

Gold und Silber in gelt geschlagen, die Mark Gold zu 168 fl 45 Krz.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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