Wießner H. / I Textauszug |
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Seite 82 gelder für zwei Dechanter Bergleute, die "in der
Schneelahn geblieben sind", dem Pfarrer 33 Krz. -ein Beleg, der die
gefahrvolle Arbeit der Bergarbeiter im Winter beim Herunterschaffen der
Erze ins Tal zur Schmelzhütte dartut. Wie viele der Sackzieher mögen da
in den Bergwintern den Tod gefunden haben. Den Arbeitern der Kolmitz und
Teichler Bergwerke, "die berührte 2 Arbeiter in der Lahn gesucht und
zu Lande gebracht haben und bestatten helfen, bezahlt 8 Viertel Wein zu 2
fl 33 Krz. Die Baderin allhier für Heilung des am Berg geschädigten
Mathes Schmied 3 fl". 1657 wollten die Fugger und Waldner keine
Bruderladengelder mehr zahlen und 1664 brannte das Bruderhaus ab. In der
neben gelegenen Werkstatt des Schlossermeisters Wolfgang Fröhlich war nächtlicherweile
ein Feuer a.usgebrochen und hatte das Haus eingeäschert. "Weillen
hievor gemeltermaßen das Bruederhaus in der feuersbrunst fast zu grund
gangen auch ohne das mit abzug der unterhaltung und ausgaben gleichsamb
nichts ertragen, als ist es für ratsamb befunden worden, soliches zu
verkaufen und den kaufschilling auf interessen anzulegen, dahinfero ist
selbiges samt dem krautgarten und dem einfang dem Maister Wolfgang Fröhlich,
burger und schlosser zu Velach, verkauft worden per 133 fl". Davon
wurden 60 Gulden bar erlegt, der Rest von 75 Gulden intabuliert. 1680
findet sich die letzte Eintragung. Fanden wir bereits in dem eben erwähnten Bruderschaftsbuch
Hinweise auf die Verhältnisse im Bergbau im 17. Jahrhundert, so fehlt es
auch nicht an separaten Aufzeichnungen. Aus einer "gehorsamsten
Auskunft über das alt verlegen sogenannte Ladelniger Silber- und
Goldbergwerk" aus den Jahren 1607-1609154) heißt es:
"St. Bartolomäusstollen ist der stärkste bau gefürt worden, der
edle gang bis 3 span dick im anbruch. Im Blätzlschacht 3 daumeldick
anstehend, der erzgang, so sich bis 10 Klaftern in die läng und tiefe
extendiert." In der Zeit von 1606 bis 1609 standen 24 Lehenhäuer, 3
Gedinghäuer, 1 Hutmann, 2 Bergschmiede, 2 Grubenzimmerer und 6 Grubenläufer
in Arbeit. In dieser Zeit gingen in der Ladelnig an Samkosten 7263 Gulden
und beim alten Pucher 882 fl, zusammen 8145 fl, auf. Dagegen wurden
"an erzen und schlich" abgeführt: 1003 Centner erz, darinnen Silber 466 Mark 11 Lot 1 Qu.
Gold 14 Mark, 9 Lot 1 Qu. 847 Centner Pochschlich Silber 137 Mark 13
Lot 2 Qu.
Gold 8 Mark 9 Lot 3 Qu. 250 Centner Vorrat
Silber 68 Mark 10 Lot 0 Qu.
Gold
3 Mark 6 Lot 2 Qu. 2100 Erz und Schlich
Silber 637 Mark 2 Lot 1 Qu.
Gold 26 Mark 9 Lot 2 Qu.
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