Wießner H. / I                                                                             Textauszug

 

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richtet, dann zwei Pocher, eine Säge, eine Schmiede und Knappenunterkünfte gebaut, ohne die das hochgelegene und vom Land (Tal) etwa 4 Meilen entfernt liegende Bergwerk nicht bearbeitet werden könnte. Rosenberger habe auch einen Weg anlegen lassen, so daß man alles zu Wagen in Sommerszeit hinauffahren könne. Dafür habe er gegen 4000 Gulden aufgewendet und etwa 100 Arbeiter am Berg angestellt, doch hätten sich die Gänge arm erwiesen und außerdem müsse alles gepocht werden."101)

Ein Raitbuch des Berggerichtsbezirkes Vellach aus 1552 bis 1555102) nennt eine große Anzahl von Gruben mit Namen, und zwar in der Teichen in der Dechant in der Ladelnig, die jetzt zum ersten Male unter diesem Namen begegnet (das oberste Seebachtal in der Teichel), in der Fragant und am Korntauern in der Mallnitz, insgesamt 68 in Abbau stehende Gruben, nicht gerechnet die gefriedeten und die alten, ruhenden Gebäue. In der Dechant und Teichel war eine Societät, die "Wielandschen Gewerken", am Werke, die nicht weniger als 49 Gruben bearbeitete, während Josef Fröschl zu Marzoll und Scharfenstein vor allem in der Fragant tätig war.103) In der Lamitzen bauten 1571 die Gewerken Cäsarius Gamischnig, Benedikt Steiner, Bergrichter Wolfgang Grünwald, die Herren Kirchberger, Isak Schlaminger und Hans Ambtmann auf insgesamt 37 Gruben. Die Gebrüder Weitmoser104) waren daran mit ½ Neuntel, Hans Ambtmann mit 1½, Isak Schlaminger mit 1½, Balthasar von khünburg mit 1 Neuntel und Philipp Graf mit 2 Vierteln beteiligt. Hauptgruben waren st. Peter und die Fundgrube st. Johann in der Lamitzen.

Des Verständnisses halber bedarf es auch eines Hinweises auf die im Bergbau geltenden Gewichts und Maßeinheiten. Die Edelmetalle wurden gewichtsmäßig nach Mark, Lot und Quintel berechnet. Die Mark hatte 16 Lot und 64 Quintel mit einem Gewichte von rund 281 Gramm. Das Lot zu 4 Quintel wog 17 Gramm abgerundet, genau 17,586 Gramm. Das Quintel (eigentlich Fünftel) wurde in 4 Denare unterteilt, Gewicht 4,396 Gramm. Von einem Karat gingen 24 auf eine Mark. Das Karat wog 11,724 Gramm und wurde in 12 Gran unterteilt. Das Gran wog 0,977 Gramm. Wenn vom Zen t ne r die Rede ist, so ist hier nicht der Zentner zu 100 Kilogramm, sondern der Bergzentner zu 100 Pfund, gleich 56 Kilogramm 27 Dekagramm zu verstehen. Die geförderten Erze (Brüche oder Pochgänge) wurden nach Kübeln vermessen. Der Kübel war nicht in allen Bergbaubezirken von gleicher Größe. Er

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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