Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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grembsiger und nötiger worden,87) daß am Tiefsten der Zenten rut über anderthalb oder zwei lot silber halten wellen und so der enden in der tief gar kein Wasser vorhanden, so wär es fürdern des perges und ander uncosten halben beschwerlich, denselben pau in der tief zu verlassen."

Die hier geschilderte Situation der Bergwerke entspricht ganz den Verhältnissen, wie wir sie hier in Kärnten am Moderegg, am Kloben, in Kliening und anderen Orten antreffen.

1550 bat der Erzbischof von Salzburg König Ferdinand I. "um Wald- und Streifwerk" zu seinen Gebäuen im Naßfeldtauern auf der Villacherseite.98)

1553 beschwerten sich die Gewerken der drei Berggerichtsbezirke Vellach, Großkirchheim und Steinfeld "münz halben, daß sy um ir silber und gold allein mit grober münz als ducaten und taler, deren Lum teil viel außer lands geschlagen, bezahlt werden, was ihnen dann, wann sy den arbeitern costgelt geben und sy nit klein münz haben, zu merklichem nachteil gereiche."99)

Trotz aller Enttäuschungen fanden sich immer wieder neue Gewerken, die ihr Glück versuchten. So erwarb 1553 Hans Rosenberger aus Augsburg ein Bergwerk im Berggericht Vellach in der Ochsenalm. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die Ochsenalm in der Dechant 100) und stand in hoffentlichern Abbau. Ebenda erwarb er auch ein Schmelzhüttenwerk und einen Pocher. Dadurch waren ihm etliche tausend Gulden Kosten erwachsen und er bat deshalb auf 6 Jahre um Fronbefreiung. Er bot die Mark Feinsilber für 12 Gulden, das Lot Gold für 8 Gulden zum Kauf an. Der Oberstbergmeister schlug in seinem Gutachten vor, ihm 1000 Zentner Erz fronfrei zu lassen. In seiner Eingabe bemerkte Rosenberger, der gleichzeitig Gewerke in Kitzbühel am "Rererpichl" und am „Hochpürgenbau" war, daß man auf der Ochsenalm in einer Schicht nicht mehr als 4 bis 5 Zentner verschmelzen könne, die etwa 1½ Mark Silber ergeben, während man in Rottenburg, Schwaz oder Kitzbühel in einer Schicht 4 bis 6 Mark mache. Vor. Besitzer der Gruben in der Dechant waren Hans Schweiger und die Schläminger, die aber die Gruben seit 1551 unbearbeitet liesen, wie überhaupt nach dem Absterben der Schläminger, nach der Aussage des Oberstbergrichters Singer, der Bergbau im ganzen Bergbezirk Vellach arg verfallen war. Man ersieht daraus, was die persönliche Initiative auch im Bergbau ausmachte. Rosenberger habe die Gruben um ein "schlecht geld" erworben, die ehemalige, durch Burkhardt errichtete, seither aber verfallene Schmelzhütte wieder aufgerichtet

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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