Wießner H. / I                                                                            Textauszug

 

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Gericht Sumereckh (Schloß bei Millstatt) aines Goldwaschen gebraucht,"

Man erfährt daraus, daß das Berggericht Vellach damals das ganze mittlere und untere Mölltal sowie im wesentlichen das Drautal von Möllbrücke bis Villach umfaßte. Die Grenzen gegen den Salzburg unterstehenden Bezirk Gmünd waren unsicher und Gegenstand von "irrungen", Der St, Georgsorden zu Millstatt und die Grafen Dietrichstein waren ebenfalls in ihren Bezirken bergrechtlich exempt. Der allgemeine Eindruck, den man aus der Beschreibung gewinnt, ist der, daß der Bergbau gegenüber früheren Zeiten einen schweren Rückschlag erlitten hatte. Grund des Rückganges war die technische Rückständigkeit, Ersaufen der Gruben und mancherorts auch geringe Hältigkeit der Erze. Die Tiefkurve der Produktion war aber 1524 bereits überwunden und es mehrten sich die Anzeichen einer Wiederbelebung, wie die angemeldeten Neuschürfe dartun, Vielfach fehlte es noch an den notwendigen Knappenunterkünften im Gebirge, Auch der Goldwaschbetrieb besonders auf der Lieser und in den Bächen des Dietrichsteinschen Gebietes lebte fort. Am Bergbau erscheinen neben den großen adeligen Grundherren herrschaftliche Bergbeamte und einfache Bauern beteiligt. 1525 kam es in der Wella zu einem Zusammenstoß zwischen dem Oberstbergmeister und dem salzburgischen Pfleger von Stall, Balthasar von Khünburg, der das monatelange Stilliegen der dortigen Gruben zur Folge hatte.79) Im Jahre darauf gab es Streit mit Millstatt, das auf seine ihm durch Friedrich III. verliehenen Privilegien pochte, die ohne Rechtsbeugung nicht zu umgehen waren. Daher erfolgte denn auch 1528 an Zott die Weisung des Landesherrn, den Orden in seinen Rechten ungekränkt zu lassen.80)

Das älteste Raitbuch des Berggerichtsbezirkes Obervellach gehört dem .Jahre 1480 zu,81) Ihm zufolge bauten damals in der Teichel (einem rechten Nebental des Mölltales südlich von Obervellach) die Vettern Gandolf von Khünburg auf Silber. Der eine war bambergischer Pfleger von Fedraun, der andere Pfleger von Falkenstein. Wir erfahren aus den Aufzeichnungen, die sich his zum Jahre 1484 erstrecken, die Namen der ältesten Stollen, und zwar: st. Bartlmä, Mitterstollen, st. Achatz im Seebach, st. Marx im Seebach und die "zwen langen stollen" im Seebach. 1484 betrugen die Samkosten 48 Pfund, über den Ertrag verlautet nichts.

Ein Berglehenbuch aus 153182) nennt uns ebenda als Gewerken .Jakob von Namplach mit einem alten verlegenen Stollen am Zweipichl, Leonhard Mößlacher mit der Grube st. Kolman in der Wand, Christoph Pastelnikh mit einem alten Bau am Neufunden, Petrus Schneider mit einem alten Bau "unter der wand", Christof Schlaminger aus Obervellach mit dem Lagerstollen, Gallus Schlaminger

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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