Wießner H. / I                                                                         

 

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Die geologische und mineralogische Situation des Goldbergbaus am Waschgang, ebenfalls dem Schurfgebiet der Hohen Tauern zugehörig, schildert Bergdirektor Rochata in einem Separatum des Jahres 1878: "Die Gruben desselben liegen etwa vier Stunden von Döllach entfernt beim sogenannten Stellkopf, knapp unterhalb der Scharte, durch welche der Übergang vom Astental in das Zirknitztal führt. Die Meereshöhe beträgt 2499 Meter. In dem Glimmerschiefer daselbst ist eine kleine, am Ausbisse etwa 10 bis 12 Meter mächtige Linse von Chloritschiefer eingekeilt, an derem Liegend das Freigold und gold- und silberhältige Schwefel- und Kupferkiese führende Erzlager sich befinden. Erzlager und Chloritschiefer sind nicht scharf abgegrenzt, sondern miteinander vermengt. Nach unten zu aber ist das Erzlager wie auch der Chloritschiefer scharf durch einen harten, sehr quarzreichen Glimmerschiefer abgeschnitten. -Das Ganze macht den Eindruck, als wenn sich in einer Vertiefung, ähnlich dem flachen Boden eines Teiches oder Sees, Chloritschiefer in schlammartigem Zustand abgelagert hätte, in demselben dann die schweren, metallhältigen Kiese zu Boden gesunken wären und sich dort angehäuft hätten. Außer den Kiesen findet man in der Lagermasse auch noch Nester von Bitterspat, Quarz und Kalkspat, welche hauptsächlich größere Körner und Blättchen von Gold eingeschlossen haben. So wie die Gebirgsschichten des Glimmerschiefers ein sehr flaches Einfallen haben, so verflächt auch das Erzlager anfänglich fast horizontal und dann mäßig bis zu 15 Grad in Süd. Die Hauptstreichungsrichtung ist Stunde 6. Das ganze Vorkommen wird von einer mächtigen, tauben, aufgelöste, lettige Gesteinsmassen enthaltenden, nach Norden streichenden und ca. 60 bis 70 Grad in West verflächenden Querkluft durchschnitten, die eine bedeutende Verwerfung der Erzlager hervorgebracht hat. Bisher bewegt sich der Abbau immer nur auf dem einen Teil des Lagers, der verworfene Teil ist noch nicht aufgesucht worden."

Das zweite große Fundgebiet an Edelmetallerzen in Oberkärnten ist die Kreuzeckgruppe, jener mächtige Gebirgsstock, der sich zwischen Drau und Möll aufbaut und im namengebenden 2698 Meter hohen Kreuzeck sowie im 2780 m hohen; Polinik gipfelt. Hauptfundgebiete der Edelmetallerze waren hier: die Teichel mit der Dechant und Ladelnig, der Krakofel, der Fundkofel sowie der Lengholzerberg.13)

Die geognostisch-mineralogischen Verhältnisse des Kreuzecks bezeichnet Canaval als sehr einfach.14) Man hat es hier fast nur mit Granat-Glimmerschiefer zu tun, dessen Schichten im allgemeinen sehr steil stehen und ziemlich übereinstimmend ein nordwestliches Streichen abnehmen lassen.15) Der schöne Gang von Tonalit-Porphyrit im Seebachtal eist so ziemlich das einzige Gestein, welches

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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