Wießner H. / I |
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Seite 26 und Bleiglanz ist, beträgt 1/8 bis 1 Klafter. Diese Kiese
werden gewöhnlich gepocht und der Metallgehalt erst konzentriert. Die
Gangerze brachen in diesem Kies sehr kurzklüftig ein, daß oft der Gang
viele Klafter im tauben doch nicht durchgehenden Mittel, oft aber
unvermutet wieder in gesegnetsten Anbrüchen anzutreffen war." Die geologischen und geognostischen Verhältnisse des Zirknitztal
es schildert der letzte dortige Gewerke, Baron Alexander May de Madiis 11)
Wenn man, vom Markte Döllach im Mölltal ausgehend, das
Zirknitztal durchwandert, so findet man anfänglich mächtig entwickelte
Tonglimmerschiefer, die südlich mit 40 bis 50 Grad einfallen und nach
Stunde 7 streichen, ihre Mächtigkeit beträgt bei 1000 Meter. Am rechten
Talgehänge bilden sie den Berg Kolm, am linken den Rücken des
Taxenplan. Da dieselben mild sind, so hat sich der Zirknitzbach tief in
diese Schiefer eingesägt und in ihnen die Zirknitzklamm mit dem 50 Meter
hohen Wasserfall gebildet. Nach diesen tonig, kalkigen Schiefern kommt
Kalk und Glimmerschiefer ohne tonigen Gehalt, die ähnlich fallen und
streichen wie erstere und sich bis zu einer Mächtigkeit von 1600 Metern
entwickeln. Ihnen folgen dann grobkörnige Gneise, die, je mehr man sich
dem Kamme des Gebirges nähert, immer feinkörniger werden und eine
schieferige Struktur erkennen lassen. Diese Gneise bilden den Grundstock
des Tauerngebirges und werden an den Gipfeln stellenweise von
Glimmerschiefern überlagert, die die Reste der einst den Gneis überall
bedeckenden Glimmerschieferzone darstellen. Durch Faltungen des Gneises
und Erosion wurde an vielen Orten der Glimmerschiefer entfernt und der
Gneis in weiten Flächen bloßgelegt. Im Gneis treten nun die uns
interessierenden Erzgänge auf. Diese sind als eigentliche Gangspalten
aufzufassen, an deren Wänden metallische Lösungen sich niederschlugen
und die Erze bildeten. Diese Erzgänge streichen regelmäßig nach Stunde 3 und
fallen mit 70 Grad gegen Osten ein. Sie durchsetzen in großer Anzahl den
Gneis. Wie alle Spaltenbildungen wechseln sie in ihrer Mächtigkeit von
wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern. Die Ausfüllung besteht aus
Quarz mit gediegenem Gold, Zinkblende, aus Pyriten, Kupferkiesen, silberhältigem
Bleiglanz, die chemisch gebundenes Gold enthalten. Die Erzgänge werden
von Klüften durchsetzt, die nach Stunde 11 streichen, meist seiger
einfallen und auf den Adel der Gänge mehr oder weniger Einfluß haben.
Diese Querklüfte, die taub sind, nennt man Neuner. Die Neuner sind von
schieferartigem Gestein erfüllt und oft von großer Mächtigkeit. Die Gänge
werden von den Neunern meist auf wenige Zentimeter Mächtigkeit verdrückt
und sind erstere an diesen Kreuzungsflächen immer taub. Unter der
eigentlicl1en Gangausfüllungsmasse ist oft ein großer Teil des neben dem
Gang befindlichen Gneises mit Erzen imprägniert.12) 11) Manuskript KLA., Nachlaß May de Madiis, Fasc. I.
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