Wießner H. / I |
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Seite 25 ist, was ihre Rentabilität betrifft, zumeist noch
ununtersucht. Canaval bezweifelt,5) ob die primäre Zone in den
Ostalpen überhaupt schon erreicht wurde. Was die einzelnen Fundgebiete betrifft, so wird das
Fundgebiet in den Hohen Tauern vorwiegend von kristallinischen
Schiefern gebildet. Der Edelmetallbergbau ging hier auf Gänge, die die
Gneisschichten verqueren und mit Quarz gefüllt sind. Dieser Quarz enthält
Freigold, Arsenkies und Pyrit, seltener Bleiglanz, Zinkblende, Molybdän
und Antimonglanz.6) Dort, wo diese tektonischen Gänge Reste
der Kalkschieferhülle durchsetzen: finden sich auch kleinere Lager. Die
Erze sind in den Gängen durch Umwandlung, die von eingreifenden
chemischen Veränderungen begleitet war, entstanden. Die Gänge streichen
alle parallel von SSW nach NNO, verflächen zumeist steil nach SO, zum
Teil aber auch nach NW und sind auf dem Horizont 1600 auf 12 bis 14
Kilometer streichende Länge zu verfolgen.7) Sie reichen in der
Tiefe zweifellos noch weiter, sind aber wegen der auf beiden Tauernabhängen
noch nicht abgetragenen Schieferhülle am Tage nicht mehr sichtbar. Dafür
finden sich hier die verschiedenen Kieslager, hauptsächlich im
Chloritschiefer , die ihre Entstehung wahrscheinlich den in der Tiefe
durchsetzenden Gängen verdanken, die die Zubringer der sehr schwache
Metalllösung bildeten. Im Verflächen durchsetzen die Gänge den
Granitgneis bis zu seinem Tagesausbiß und dort, wo die Schieferhülle
noch vorhanden ist, reichen sie 100 m bis 200 m in den Schiefer hinein. Die Anzahl der Gänge ist bedeutend und beträgt insgesamt
etwa 24, von denen 5 auf die Erbstollengruppe am Hohen Goldberg, Alteck,
Modereck und Freudental, 4 auf die Grasleiten, Trömmern,
Brett, Pilatus und Parzissel in der Zirknitz,
3 auf die Goldzeche, Seeleiten, Oxlingerzeche, Hirtenfuß
und Hapt im Fleißtal entfallen.8) Die durchschnittliche Gangmächtigkeit beträgt ca. 1
Meter, die durchschnittliche Erzmächtigkeit 70 Zentimeter. Trotzdem viel
Pyrit vorhanden ist sind die Erze eher als Arsen -denn als Schwefelerze
zu bezeichnen.9) Die geognostische Situation der Goldzeche
beschrieb Bergrichter Platzer 1827.10) "Der Goldzecher
Bergbau ist das ganze Jahr mit Schnee bedeckt, nur in ganz warmen Jahren
kommen die Halden und die Wohnstuben der Knappen aus dem Schnee heraus.
Der Hauptgang streicht zwischen Stund 3 und 4 und sein Verflächen ist
gegen Mittag zwischen 70 und 80 Grad. Die Mächtigkeit des Ganges, welcher
ein Kiesgang abwechselnd mit spätigem Eisenstein 5) Ebda, S. 4. 6) Canaval, Manuskript im KLA., 1919. 7) Gutachten. Dir. Dr.-Ing. Imhof der Gewerkschaft
Rahausberg v. 23. 3. 1926. 8) Ebda. S. 2. Siehe Beilage 1. 9) Aus dem Gutachten v. Dr. Ing. Imhof d.
Gewerkschaft Rahausberg, a. a. O
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