Wießner H. / I                                                                                                   

 

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ist, was ihre Rentabilität betrifft, zumeist noch ununtersucht. Canaval bezweifelt,5) ob die primäre Zone in den Ostalpen überhaupt schon erreicht wurde.

Was die einzelnen Fundgebiete betrifft, so wird das Fundgebiet in den Hohen Tauern vorwiegend von kristallinischen Schiefern gebildet. Der Edelmetallbergbau ging hier auf Gänge, die die Gneisschichten verqueren und mit Quarz gefüllt sind. Dieser Quarz enthält Freigold, Arsenkies und Pyrit, seltener Bleiglanz, Zinkblende, Molybdän und Antimonglanz.6) Dort, wo diese tektonischen Gänge Reste der Kalkschieferhülle durchsetzen: finden sich auch kleinere Lager. Die Erze sind in den Gängen durch Umwandlung, die von eingreifenden chemischen Veränderungen begleitet war, entstanden. Die Gänge streichen alle parallel von SSW nach NNO, verflächen zumeist steil nach SO, zum Teil aber auch nach NW und sind auf dem Horizont 1600 auf 12 bis 14 Kilometer streichende Länge zu verfolgen.7) Sie reichen in der Tiefe zweifellos noch weiter, sind aber wegen der auf beiden Tauernabhängen noch nicht abgetragenen Schieferhülle am Tage nicht mehr sichtbar. Dafür finden sich hier die verschiedenen Kieslager, hauptsächlich im Chloritschiefer , die ihre Entstehung wahrscheinlich den in der Tiefe durchsetzenden Gängen verdanken, die die Zubringer der sehr schwache Metalllösung bildeten. Im Verflächen durchsetzen die Gänge den Granitgneis bis zu seinem Tagesausbiß und dort, wo die Schieferhülle noch vorhanden ist, reichen sie 100 m bis 200 m in den Schiefer hinein.

Die Anzahl der Gänge ist bedeutend und beträgt insgesamt etwa 24, von denen 5 auf die Erbstollengruppe am Hohen Goldberg, Alteck, Modereck und Freudental, 4 auf die Grasleiten, Trömmern, Brett, Pilatus und Parzissel in der Zirknitz, 3 auf die Goldzeche, Seeleiten, Oxlingerzeche, Hirtenfuß und Hapt im Fleißtal entfallen.8)

Die durchschnittliche Gangmächtigkeit beträgt ca. 1 Meter, die durchschnittliche Erzmächtigkeit 70 Zentimeter. Trotzdem viel Pyrit vorhanden ist sind die Erze eher als Arsen -denn als Schwefelerze zu bezeichnen.9) Die geognostische Situation der Goldzeche beschrieb Bergrichter Platzer 1827.10) "Der Goldzecher Bergbau ist das ganze Jahr mit Schnee bedeckt, nur in ganz warmen Jahren kommen die Halden und die Wohnstuben der Knappen aus dem Schnee heraus. Der Hauptgang streicht zwischen Stund 3 und 4 und sein Verflächen ist gegen Mittag zwischen 70 und 80 Grad. Die Mächtigkeit des Ganges, welcher ein Kiesgang abwechselnd mit spätigem Eisenstein

5) Ebda, S. 4.

6) Canaval, Manuskript im KLA., 1919.

7) Gutachten. Dir. Dr.-Ing. Imhof der Gewerkschaft Rahausberg v. 23. 3. 1926.

8) Ebda. S. 2. Siehe Beilage 1.

9) Aus dem Gutachten v. Dr. Ing. Imhof d. Gewerkschaft Rahausberg, a. a. O

10) Handschrift im steierm. Landesarchiv. Nr. 1375

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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