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Karte: Großglockner 153/4
3 Glocknergruppe /
Gletscherweg Pasterze (Kiese)
Gemeinde Heiligenblut
Eigene
Beobachtungen:
Vom Glocknerhaus
ausgehend, entlang des „Gletscherweges Pasterze“, sind alle Vererzungen
im Großraum Pasterze problemlos zu erreichen.
Die Tauerngoldgänge unweit des Franz-Josefs-Hauses wurden vor einigen
Jahren durch Prof. Franz Walter entdeckt. Einer dieser Gänge weist eine
20 cm mächtige massive Pyritvererzung auf. Die anderen Gänge enthalten
vorwiegend eine Karbonatfüllung und untergeordnet etwas Gangquarz, in
dem wenig bis kein Erz gefunden werden konnte. Leider wird der untere
Bereich des Hauptganges von Moränenschutt besonders reichhaltig
abgedeckt, sodass eine einstige bergmännische Bearbeitung möglicherweise
nie mehr nachweisbar sein wird. Dem Gangverlauf Richtung Norden folgend
gelangt man aufsteigend im Bereich eines Überganges in einen flacheren
Felsteil; dort finden sich Merkmale einer einstigen Beschürfung. Eine
Grabung an dieser Stelle ergab jedoch keine Erzaufschlüsse. Es dürfte
allein die Struktur, die für einen Tauerngoldgang typisch ist, Grund
gewesen sein, eine Schürfung oberhalb des damaligen Eisrandes
anzusetzen. Der vererzte Teil des Ganges hat mit Sicherheit zu diesem
Zeitpunkt unter dem Eis gelegen. Interessant ist auch, dass im letzten
Drittel des Ganges taube Quarzwülste, die einen annähernden Ost-West
Verlauf zeigen, eine Vertaubung des vererzten Ganges einleiteten.
Westlich des Pyritganges und etwa 40 Höhenmeter tiefer, direkt im
Bereich einer hölzernen Gletscherrandmarkierung, befindet sich ein
Karbonatgang, etwa 1,5 m mächtig, der sich in viele nur bis 1 cm
mächtige Gängchen verästelt und etwa 2 m tief und 15 m lang ist. Diese
Aushöhlung wurde aber vermutlich durch Wässer erodiert und nicht
händisch bearbeitet. Charakteristisch für diese Stelle ist ein großer
abgerundeter Stein, der über der ausgehöhlten Ausnehmung liegt. Eine
bergmännische Bearbeitung ist allein auf Grund der Tatsache, dass dort
keinerlei Erz zu finden war, auszuschließen.
Prof. Dr. G. Patzelt kam aufgrund langjähriger Gletscherstudien zu dem
Schluss, dass die Pasterze zwischen dem 4. nachchristlichen Jahrhundert
und der Gegenwart nie kleiner war als heute (briefliche Mitteilung von
Prof. Dr. G. Patzelt, an Paar et al. 2006).

Abb. 13: Einzeichnungen von Vererzungen im Bereich des Sandersees,
die jedoch nie bergmännisch beschürft wurden.
Beschreibung zum
Ansichtsfoto Sandersee
1 = Ost-West verlaufende erzfreie Quarz- und Karbonatlinsen.
2 = Chalkopyritvererzung beim Haltepunkt 6 des „Gletscherweges
Pasterze“, etwas südlich davon Rollstücke mit einer
Kluftflächenvererzung durch Hämatit.
3 = Großflächige, bräunlich-schwarze, limonitische Ausblühungen,
die durch verwitterten Pyrit entstanden sind. Es war keine massive
Vererzung zu finden.
4 = Massive Pyritvererzung in einem Quarzgang, der die
Streichrichtung eines Tauerngoldganges aufweist (Nordnordost). In der
Nähe auch schmale Karbonat- und Quarzgänge mit der gleichen
Streichrichtung, die jedoch weitgehend frei von Erzen sind.
Pasterze
Der Pasterzengletscher gab 1989 und 1990 Torfteile und Holzreste bis
3 m Länge frei. Die Holzreste, die ein Alter von 300 Jahren
(Jahresringe) hatten, wurden mit der Radiokarbondatierung mit 10.300 bis
3.600 Jahren vor heute bestimmt.
Seehöhe: etwa
2150 m.
Gefundene
Mineralien: Chalkopyrit, Pyrit.
Benützte
Literatur: Lieb & Slupetzky (2004).
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