Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Wolfsberg 188/3

1 Weißenbach / Hollerkeusche 1 (?)
Gemeinde Wolfsberg

Eigene Beobachtungen:
Südöstlich von Wolfsberg befanden sich im Weißenbachtal, das bei St.Johann ins Lavanttal mündet, alte Goldbergbaue. Die Hügel zwischen der Kirche von St. Johann und dem Gehöft Silbersberg die als Waschberge gedeuteten wurden, erwiesen sich durch neue Aufschlüsse, die beim Bau einiger Häuser geschaffen wurden, eindeutig als Tertiär, denn sie bestehen aus lehmigem Sand, teilweise aus sehr glimmerreichem Tonschluff und auch aus grauem, fettem Ton unter einer mittelgroben Schotterlage.
Wenn Seeland (1902) über das Lavanttal schreibt: "Große und zahlreiche Halden von Erzen und Schlacken, welche bei St.Johann vom Tal aus nach den Gehängen der Koralpe hinaufziehen, deuten auf einen bedeutenden Gold- und Silberbergbau, welcher hier bestanden haben muss", so stimmt das nicht. Es wurden von diesen zahlreichen Halden nur vier eindeutige Einbaue im oben angeführten Raum identifiziert (Hollakeusche 1 und 2, Albl – Schurf, Klocker und Kasperhöller). Die Halde Hollerkeusche 1 ist deutlich erkennbar. Erze sind auf der feldspatreichen Migmatithalde nicht zu finden. Der Stollen selbst ist verbrochen und dürfte auf Grund der Haldengröße etwa 40 – 50 m lang gewesen sein.


2 Weißenbach / Hollerkeusche 2 (Talk?)
Gemeinde Wolfsberg

Eigene Beobachtungen:
Unmittelbar unter dem Gehöft Holler befand sich ein Stollen, aus dem jetzt nur mehr ein kleines Bächlein austritt und in dem Talk abgebaut wurde. Nach Angaben des Grabenbauers, wurde das offene, mit Wasser gefüllte Gesenk zugeschüttet. Die Angabe, dass unter dem Gehöft Holler ein Stollen bestand, aus dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts Talk (Federweiß) gefördert wurde, erhält man unabhängig davon auch beim Gehöft Klocker. Es dürfte somit wohl etwas Wahres dahinter sein. Heute würde man dies nicht vermuten, auch sind auf der vom Weißenbach stark abgetragenen Halde keinerlei Talkproben mehr zu finden. Aus der geologischen Stellung kann man nur vermuten, dass es sich wahrscheinlich um Weißenstein-Leukophyllit gehandelt haben mag, ähnlich wie er in Kleinfeistritz bei Weißkirchen (Steiermark) abgebaut wurde. Ähnlich scheint auch das Talkvorkommen bei Rieding am Koralmweg zu sein.

                                                         Situationsskizze Revier Weißenbach (Gold, Silber)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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