Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: St. Veit a. d. Glan 187/2

5 Kliening / Unteres Revier (Gold, Silber)
Gemeinde Bad St.Leonhard

Gefundene Mineralien:
Elektrum, Gold, Kankit, Ludlockit, Pittizit, Skorodit, Symplesit.

Beschriebene Mineralien:
Anglesit, Annabergit, Argentit = nur stabil über 177° Celsius, Arsenolith, Arsenopyrit, Bismit, Bismuthinit, Chalkopyrit, Chlorit = Gruppe, Cobaltit, Covellin, Cubanit, Diopsid, Elektrum = Varietät, Erythrin, Fahlerz = Gruppe, Galenit, Gold, Jamesonit, Kankit, Klaprothit = Gemenge, Löllingit, Ludlockit, Magnetit, Parasymplesit, Pharmakosiderit, Phlogopit, Proustit, Pyrit, Pyrrhotin, Quarz, Sphalerit, Tennantit, Tremolit, Turmalin = Gruppe, Wismut, Wismutfahlerz ?, Wittichenit.

Eigene Beobachtungen:
Im gesamten Bergbaugebiet ist ein Stollen befahrbar. Die Publikation von Sterk (1955) "Zur Kenntnis der Goldlagerstätte Kliening im Lavanttal" gibt erschöpfend Auskunft über dieses Bergbaurevier. Die Halden sind entweder kultiviert oder stark verwachsen. In der Hoffnung, dass durch Forstwegbau oder Hausbau die alten Halden angefahren werden, müssten diese Örtlichkeiten immer wieder aufgesucht werden. Wismuterze oder Löllingit konnten nicht aufgefunden werden.

Geschichtliche Eckpfeiler:
Am 7. November 1227
wird erstmals urkundlich ein Silberbergbau auf bambergischem Gebiet im oberen Lavanttal erwähnt. Wann Bamberg hier festen Fuß fasste, ist in keiner Chronik bezeugt, aber vermutlich verkaufte der Eppensteiner Adalbero die Kärntner Ländereien, als er den Bischofsstuhl von Bamberg innehatte.

1335
verpfändete Bischof Leopold II. von Bamberg alle seine Kärntner Besitzungen um 8.000 Mark Silber dem Grafen Ullrich von Pfannberg. Nach ein paar Jahren lösten die Bamberger wieder alles aus.

1380 wurde mit dem Bau eines Erbstollens begonnen.

1478
schlossen sich Wiener und Grazer Bürger zu einer Genossenschaft zusammen, um das wieder einmal zugrundegegangene Gold- und Silberbergwerk „neu zu erheben“.

1495
– drei Jahre nach der Entdeckung Amerikas – hatten die Fugger bereits eine Erlaubnis zur Errichtung eines Schmelzofens.

1537
wurde der berühmte Theophrastus Paracelsus als Experte geholt. Abrechnungen aus diesem Produktionsjahr: 8631 Gulden 5 Schilling 28 Pfennig Erlös für das ergrabene Gold und Silber. Demgegenüber stehen Ausgaben von 6429 Gulden für Samkosten, 498 Gulden für die Schmelzhütte, 455 Gulden für die Beleuchtung Gesamt 10.500 Gulden 5 Schilling 4 Pfennig.

1541
wurde das Nasspochverfahren eingeführt.

1560
wurde aus einem Zentner Klieninger Schlich nur 1 Lot Silber (17,586 Gramm) und aus der Mark Silber (281 Gramm) nur 1,5 Quintel Gold (1 Quintel = 4,396 Gramm) gemacht.

1560 – 1562
wurde im Lavanttaler Edelmetallbergbau an Gold und Silber gewonnen: 713 Mark 12 Lot Gold (= 200,56 kg) und 739 Mark 14 Lot Silber (= 207,905 kg). Diese Angaben stammen aus den Einlösungsaufzeichnungen.

1566
standen in der Kliening vier Pocher in Betrieb.

1571
dürfte zum letzten Mal messbarer Gewinn (4506 Gulden) aus den Gruben gewonnen worden sein.

1576
standen 6029 Gulden Einnahmen bereits 9866 Gulden Ausgaben gegenüber.

1577
waren die Gruben Gottesgab und Gäpplschacht bereits total ausgeschachtet, die Knappen klagten rückständige Löhne in der Höhe von 7868 Gulden ein.

1759
erlosch die Herrschaft Bambergs in Kärnten.

1787
konstituierte sich die Clininger Gold- und Silbergewerks Union.

1808
gab eine Folgefirma der Clininger Union 32 Kuxen a` 165 Gulden aus. Bis 1811 hatte man nur taubes Gestein gefunden.

1815
wurde der Klieninger Bergbau für immer geschlossen.

1936
kam es durch Generalkonsul Adolfo Weiß, den damaligen Besitzer der Freischürfe, zu Probeschürfungen.

Weiterführende Literatur:
BLASS & GRAF 1998; BUZZI 1880; FRIEDRICH 1949; GÖD & PAAR 1997; HADITSCH 1964; Hermann 1832; NIEDERMAYR et al. 1999; STERK 1955.

                             Situationsskizze Kliening / „Unteres Revier“ (Gold, Silber)




18 Kliening / Oberes Revier (Gold, Silber)
Gemeinde Bad St.Leonhard

Eigene Beobachtungen:
Es ist zu beobachten, dass die Einbaue des “Oberen Reviers“ nicht tief in den Berg gingen. Es scheint so, als wäre das „Obere Revier“ im Gesamten nur ein Schurfgebiet gewesen. Bei einer oberflächlichen Mineraliensuche konnte sporadisch Arsenopyrit und Galenit in Quarz eingesprengt gefunden werden.

                              Situationsskizze Kliening / Oberes Revier (Gold, Silber)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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