1632) Phenakit aus einer Kluft nordwestlich der Unteren
Brett Scharte, Großes Zirknitztal, Kärnten.
Phenakit ist im Bereich der Goldberggruppe,
Salzburg/Kärnten, bereits von einigen Fundstellen bekannt geworden. So
stammen Funde aus den Plattengneisbrüchen in der Rauris (MEIXNER 1976,
NIEDERMAYR et al. 1994), von der Ostseite des Hohen Sonnblicks und vom
Steinkar, Grießwies (MEIXNER 1979), von der Hocharn-Westwand (NIEDERMAYR
et al. 1984b), vom Hohen Sonnblick, westlich der Rojacherhütte in den
ausgeaperten Felsen im Vogelmaier Ochsenkar Kees (NIEDERMAYR et al. 1999
und pers. Mitt. Ludwig Rasser) und südlich des Tramerkopfes im Großen
Zirknitztal (NIEDERMAYR et al. 2004).
Im Rahmen des „Mineralogischen Nationalparkprojektes Zirknitztäler,
Kärnten“ sammelte der auch im Rauriser Nationalparkprojekt tätige
Mitarbeiter Dr. Peter Schmitzer, Graz, nordwestlich der Unteren Brett
Scharte, Großes Zirknitztal, Kärnten, in 2.850 m Seehöhe im Hangschutt
einer durch die Erosion freigelegten Kluft zahlreiche lose
Quarzkristalle bis 10 cm Länge, die auch vereinzelt zu Gruppen
verwachsen sind. Die Fundstelle liegt nach der Geologischen Karte der
Sonnblickgruppe im Zentralgneis des Sonnblickkernes. Die Quarzkristalle
sind im Inneren wasserklar bis leicht rauchgrau gefärbt und werden außen
von einer meist unter 1 mm starken hochglänzenden, milchig weißen
Quarzschicht begrenzt. Zwei bis drei Prismenflächen sind mit kleinsten
rekristallisierten Quarzsplittern und einzelnen kleinen Quarzkristallen
übersät, sodass die zahlreichen, ebenfalls auf diesen Prismenflächen
liegenden und teils im milchigen Quarz eingebetteten Phenakitkristalle,
die mittels XRD überprüft wurden, beinahe übersehen werden.
Einzelne Phenakitkristalle erreichen bis zu 1 cm Länge, sind meist
langprismatisch entwickelt und von folgenden Formen begrenzt: zwei
hexagonale Prismen, wobei eine Stellung dominiert, kombiniert mit
unterschiedlich steilen Rhomboedern. Wahrscheinlich aus derselben Kluft
stammen jene Quarzkristalle, die außen durch Chloriteinschluss grün
gefärbt sind, aber keinen Phenakit führen. Die Kristallisation von
Phenakit beginnt bereits im Stadium bevor der milchig weiße Quarz
abgeschieden wurde. In der Abb. 18 ist ein Phenakitkristall zu sehen,
der auf dem rauchig, klaren Quarz aufgewachsen ist und vom milchig
weißen Quarz überwachsen wurde.
(Walter)