Walter F. / 2010

 

1632) Phenakit aus einer Kluft nordwestlich der Unteren Brett Scharte, Großes Zirknitztal, Kärnten.

Phenakit ist im Bereich der Goldberggruppe, Salzburg/Kärnten, bereits von einigen Fundstellen bekannt geworden. So stammen Funde aus den Plattengneisbrüchen in der Rauris (MEIXNER 1976, NIEDERMAYR et al. 1994), von der Ostseite des Hohen Sonnblicks und vom Steinkar, Grießwies (MEIXNER 1979), von der Hocharn-Westwand (NIEDERMAYR et al. 1984b), vom Hohen Sonnblick, westlich der Rojacherhütte in den ausgeaperten Felsen im Vogelmaier Ochsenkar Kees (NIEDERMAYR et al. 1999 und pers. Mitt. Ludwig Rasser) und südlich des Tramerkopfes im Großen Zirknitztal (NIEDERMAYR et al. 2004).
Im Rahmen des „Mineralogischen Nationalparkprojektes Zirknitztäler, Kärnten“ sammelte der auch im Rauriser Nationalparkprojekt tätige Mitarbeiter Dr. Peter Schmitzer, Graz, nordwestlich der Unteren Brett Scharte, Großes Zirknitztal, Kärnten, in 2.850 m Seehöhe im Hangschutt einer durch die Erosion freigelegten Kluft zahlreiche lose Quarzkristalle bis 10 cm Länge, die auch vereinzelt zu Gruppen verwachsen sind. Die Fundstelle liegt nach der Geologischen Karte der Sonnblickgruppe im Zentralgneis des Sonnblickkernes. Die Quarzkristalle sind im Inneren wasserklar bis leicht rauchgrau gefärbt und werden außen von einer meist unter 1 mm starken hochglänzenden, milchig weißen Quarzschicht begrenzt. Zwei bis drei Prismenflächen sind mit kleinsten rekristallisierten Quarzsplittern und einzelnen kleinen Quarzkristallen übersät, sodass die zahlreichen, ebenfalls auf diesen Prismenflächen liegenden und teils im milchigen Quarz eingebetteten Phenakitkristalle, die mittels XRD überprüft wurden, beinahe übersehen werden.
Einzelne Phenakitkristalle erreichen bis zu 1 cm Länge, sind meist langprismatisch entwickelt und von folgenden Formen begrenzt: zwei hexagonale Prismen, wobei eine Stellung dominiert, kombiniert mit unterschiedlich steilen Rhomboedern. Wahrscheinlich aus derselben Kluft stammen jene Quarzkristalle, die außen durch Chloriteinschluss grün gefärbt sind, aber keinen Phenakit führen. Die Kristallisation von Phenakit beginnt bereits im Stadium bevor der milchig weiße Quarz abgeschieden wurde. In der Abb. 18 ist ein Phenakitkristall zu sehen, der auf dem rauchig, klaren Quarz aufgewachsen ist und vom milchig weißen Quarz überwachsen wurde.
(Walter)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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